Eine gesunde Ernährung rückt heute immer mehr in den Mittelpunkt. Ernährungsberater/innen informieren und beraten Personen hinsichtlich gesunder und ausgewogener Ernährung. Sie klären Menschen über die Nährstoffe auf, die für den Körper wichtig sind und in welchen Lebensmitteln diese zu finden sind. Sie tragen damit zu einem ausgewogenen und gesunden Ernährungsstil bei. Im Unterschied zur artverwandten Tätigkeit eines Diätologen, der erkrankte Personen berät und betreut, arbeiten Ernährungsberater in der Prävention.
Inhalt
Die Ausbildung zum/zur Ernährungsberater/in
Die Ausbildung zum Ernährungsberater oder zur Ernährungsberaterin erfolgt in Österreich im Rahmen einer akademischen Ausbildung. Es handelt sich dabei um keinen klassischen Umschulungsberuf, sondern um eine Weiterbildung oder ein Spezialisierungsstudium. Die Ausbildung ist im Rahmen eines Universitätsstudiums oder im Zuge einer Fachhochschulausbildung möglich. Eine Umschulung zum Ernährungstrainer oder Ernährungspädagogen ist jedoch möglich.
Zukunftsperspektiven für Ernährungsberater/innen
Ernährungsberater/innen sind in erster Linie in medizinischen Einrichtungen tätig, koordinieren und organisieren jedoch auch Kochkurse und Informationsveranstaltungen. Sie arbeiten meist mit Ernährungsmedizinern zusammen. Im Fachbereich der Diätologie arbeiten sie mit Diabetespatienten oder mit Personen mit Laktoseintoleranz. In der Nahrungsmittelindustrie sind sie vorwiegend in der Qualitätskontrolle beschäftigt. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es zudem in Fitnessstudios, Beratungsstellen oder in Wellnesseinrichtungen.
Inhalte und Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung erfolgt entweder im Rahmen eines Bachelorstudiums oder eines Masterstudiums der Ernährungswissenschaften. Beim Bachelorstudium dauert die Ausbildung insgesamt 6 Semester. Der Abschluss erfolgt mit dem Titel Bachelor of Science (BSc). Das Masterstudium dauert 4 Semester und schließt mit dem Titel Master of Science (MSc) ab. Die Voraussetzung für das Masterstudium ist ein zuvor erfolgreich abgeschlossenes Bachelorstudium der Ernährungswissenschaften. Beim Bachelorstudium ist die Matura eine Grundvoraussetzung. Diese Studien können Sie an verschiedenen österreichischen Universitäten absolvieren.
Im Gegensatz dazu gibt es noch Fachhochschulstudiengänge, die eine Ausbildung zum Diätologen oder Ernährungswissenschaftler anbieten. Diese werden ebenfalls als Bachelorstudium geführt.
Die Ausbildungsschwerpunkte
Das Bachelorstudium für Ernährungswissenschaften beinhaltet vorwiegend die Vermittlung von akademischem Fachwissen im Bereich der Humanernährung. Das Masterstudium baut auf diesen Grundlagen auf und vermittelt spezifische Kenntnisse in der Lebensmittelwissenschaft. Das Fachhochschulstudium für Diätologie beruht auf der Vermittlung von Fachwissen im Bereich der Ernährungstherapie und Medizin.
Die Zielgruppen
Die Zielgruppe für diese Ausbildung besteht in erster Linie aus Personen, die sich für die Themen Ernährung, Gesundheit und Medizin interessieren und über die Mittlere Reife (Matura) verfügen. Eine Umschulung für diesen Beruf ist auch für jene möglich, die bereits über Erfahrungen auf diesem Gebiet verfügen oder bereits eine ähnliche Ausbildung abgeschlossen haben. Das können beispielsweise Mediziner oder Sportwissenschaftler sein, aber auch Personen, die im Gesundheitsbereich tätig sind.
Kosten und mögliche Förderungen
Die Kosten für ein derartiges Studium setzen sich in erster Linie aus den Studiengebühren zusammen. Diese betragen in Österreich derzeit 363,36 € pro Semester. Junge Menschen, die ein solches Studium absolvieren wollen, können bis längstens zum vollendeten 26. Lebensjahr die Familienbeihilfe in Anspruch nehmen. Bei einem entsprechenden Leistungsnachweis und einem geringen Haushaltseinkommen der Eltern ist auch der Bezug eines Stipendiums möglich. Für Personen, die sich in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, gibt es die Möglichkeit zum Bezug eines Weiterbildungsgeldes.
Voraussetzungen für das Weiterbildungsgeld
Im Rahmen Ihrer Bildungskarenz erhalten Sie ein Weiterbildungsgeld unter bestimmten Voraussetzungen.
- Sie weisen innerhalb von 6 Monaten Ihren Studienerfolg nach. Dafür müssen Sie Prüfungen im Ausmaß von mindestens 4 Semesterwochenstunden oder 8 ECTS-Punkten erfolgreich ablegen.
- Außerdem können Sie Ihren erfolgreichen Studienabschluss nachweisen oder erklären, dass dieser unmittelbar bevorsteht.
Um in den Genuss des Weiterbildungsgeldes zu gelangen, müssen Sie mit Ihrem Arbeitgeber die gesetzliche Bildungskarenz vereinbaren oder eine Freistellung gegen Entfall der Bezüge. Außerdem müssen Sie vor der Bildungskarenz mindestens 6 Monate arbeitslosenversichert gewesen sein. Das Weiterbildungsgeld müssen Sie in jedem Fall beim AMS beantragen.
Tipps für Ihre Bewerbung
Für das Studium der Ernährungswissenschaften sollten Sie zumindest über wichtige Soft Skills verfügen. Dazu zählen beispielsweise Kommunikationsfähigkeit und soziale Kompetenz, Organisationstalent, ein großes Verantwortungsbewusstsein, Mobilitätsbereitschaft sowie die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung.
Die wichtigsten Anbieter für die Ausbildung zum/zur Ernährungsberater/in
In Österreich bieten zahlreiche Universitäten und Fachhochschulen eine Ausbildung zum Ernährungsberater oder Diätologen an.
- In Wien gibt es das Fachhochschulstudium für Diätologie an der FH Campus Wien. Darüber hinaus gibt es an der Universität Wien noch ein Bachelorstudium für Ernährungswissenschaften und ein Lehramtsstudium für Haushaltsökonomie und Ernährung.
- In Graz gibt es ebenfalls Studienlehrgänge, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Neben den Studienrichtungen Diätologie und nachhaltiges Lebensmittelmanagement an der FH Joanneum gibt es noch einen Universitätslehrgang für Ernährungscoaching an der Pädagogischen Hochschule.
- Linz bietet ebenfalls einen Studienlehrgang für Diätologie am Standort Campus Gesundheit am Ordensklinikum Linz an.
- Innsbruck hat insgesamt drei Studienlehrgänge. Ein Fachhochschullehrgang für Diätologie befindet sich im FHG Zentrum Tirol und die Pädagogische Hochschule bietet ein Lehramtsstudium für den Fachbereich Ernährung und Haushalt. Auch die Uni Innsbruck hat einen solchen Lehrgang im Programm.
Umschulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Fernstudium
Eine Ausbildung zum Ernährungsberater im Rahmen eines Fernstudiums ist in Österreich beispielsweise an der Akademie für Gesundheitsberufe in Wien möglich. Dort bietet die AMC Wirtschaftsakademie GmbH eine Ausbildung zum diplomierten Ernährungstrainer an. Die Ausbildung erfolgt dabei in einem berufsbegleitenden Fernstudium. Es handelt sich dabei allerdings um einen nicht-akademischen Lehrgang, der 6 bis 12 Monate dauert. Die Bezeichnung Ernährungsberater/in dürfen die Absolventen jedoch nicht führen.
Eine Ausbildung als Ernährungsberater im Fernstudium ist ansonsten über deutsche Anbieter möglich. Institute wie SGD, das Studieninstitut IST oder die BTB bieten eine Ausbildung dafür an. In Österreich dürfen Personen, die ein derartiges Fernstudium absolvieren die Bezeichnung Ernährungsberater/in ebenfalls nicht führen! Alternativ zum Beruf des Ernährungsberaters gibt es jedoch ähnliche Berufe, die im Fernstudium angeboten werden. Dazu gehören beispielsweise die Studienrichtungen des Gesundheitsmanagements und der Prävention und Gesundheitsförderung, die zum Beispiel an der IUBH in Österreich angeboten werden.