Online-Studium in Österreich ohne Matura

Immer mehr österreichische Studierende haben keine herkömmliche Matura – sind aber genauso qualifiziert für Studium und Beruf wie ihre Kommiliton_innen vom Gymnasium. Im Folgenden zeigen wir verschiedene Wege zum Studium ohne Matura und nennen Anbieter, die Online-Studiengänge für die betreffenden Zielgruppen anbieten.

 

Wege zum Studium ohne Matura

Lange Zeit war ein Studium an Universitäten, Hochschulen und Akademien nur mit einer Matura, die an einem Gymnasium oder einer berufsbildenden höheren Schule erworben wurde, möglich. Heutzutage können dagegen auch Personen studieren, die keine Matura erworben, aber dafür entweder eine Berufsreifeprüfung oder eine Studienberechtigungsprüfung absolviert haben. Der Vorteil gegenüber dem Besuch einer Abendschule zwecks des Erwerbs der Matura ist, dass Sie mit den genannten Prüfungen viel Zeit sparen.

Leider reicht eine rein berufliche Qualifikation nicht aus, um zum Studium zugelassen zu werden. Stattdessen muss zunächst eine Berufsreifeprüfung oder aber eine Studienberechtigungsprüfung bestanden werden.

 

Berufsreifeprüfung

Genau wie die Matura berechtigt die Berufsreifeprüfung zum Zugang zu sämtlichen weiterführenden Ausbildungen. Sie entspricht demnach einer vollwertigen Matura und kann während oder aber erst nach der Lehre abgelegt werden. Unter anderem umfasst die Prüfung berufliches Fachwissen, das bereits Teil der Lehre war. Aus diesem Grund ist es häufig sinnvoller, die Prüfung erst nach Abschluss der Lehre abzulegen.

Wer die Berufsreifeprüfung besteht, kann mit ihr zu jedem Studiengang zugelassen werden – egal, ob dieser von einer Universität, einer Fachhochschule, einem Kolleg oder einer Akademie angeboten wird. Personen, die eine Berufsreifeprüfung ablegen, erschließen sich damit neue, spannende Karrieremöglichkeiten.

Das heißt auch, dass Sie sich mit einer Berufsreifeprüfung gleich für mehrere Studiengänge bewerben können. Wie Sie weiter unten sehen werden, ist dies mit einer Studienberechtigungsprüfung nicht möglich. Mit der Berufsreifeprüfung haben Sie also die Chance, mehrere Aufnahmeverfahren an einer oder mehreren Hochschulen zu durchlaufen – und sich erst im Nachhinein für ein konkretes Studium entscheiden zu müssen.

Immer mehr Studieninteressenten wollen eine fehlende Matura durch die Berufsreifeprüfung ausgleichen und danach ein Studium aufnehmen. Es gibt allerdings auch einige Voraussetzungen, die für die Zulassung zur Prüfung erfüllt sein müssen. So muss bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung beziehungsweise Lehre, der Besuch einer berufsbildenden mittleren Schule (Besuch von mindestens drei Jahren) oder eine bestandene Meisterprüfung vorhanden sein. Darüber hinaus können Schulabbrecher_innen zugelassen werden, die mindestens drei Jahre Berufserfahrung vorweisen können.

Während die Berufsreifeprüfung selbst kostenlos ist, fallen für die Vorbereitungskurse unterschiedlich hohe Kosten an. Dabei hängt die Höhe der Ausgaben von den einzelnen Bildungsanbietern und der Ausgestaltung der Kurse ab. Durchschnittlich kosten die Kurse zwischen etwa 3.000 und 4.000 Euro.

Für Personen, die die Kosten für die Vorbereitungskurse zur Berufsreifeprüfung nicht allein stemmen können, gibt es diverse Förderungsmöglichkeiten in den verschiedenen Bundesländern. So bieten beispielsweise die Arbeiterkammer Wien, der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds und die Bildungsförderung des Landes Niederösterreich finanzielle Zuschüsse an. Einen Überblick über die Fördermöglichkeiten erhalten Sie in der Datenbank zur Weiterbildungsförderung.

 

Studienberechtigungsprüfung

Im Unterschied zur Berufsreifeprüfung ist die Studienberechtigungsprüfung kein Ersatz für die Matura. Stattdessen dient sie lediglich als Zugangsberechtigung für eine spezielle Ausbildung oder Studienrichtung. Zu empfehlen ist das Ablegen dieser Prüfung daher nur Personen, die sich ganz sicher sind, welches Studium sie aufnehmen wollen. Tatsächlich benötigt man für den Wechsel in einen anderen Studiengang eine erneute Studienberechtigungsprüfung.

Ob Universität, Fachhochschule, Pädagogische Hochschule oder Kolleg – je nach favorisiertem Studiengang können Sie die Studienberechtigungsprüfung an jeder dieser Einrichtungen ablegen. Die Prüfung gilt außerdem für die Hebammenakademie, die Pharmareferentenprüfung und das Psychotherapeutische Propädeutikum.

Das Absolvieren der Studienberechtigungsprüfung dauert meist zwei bis drei Semester. Während dieser Zeit können sich die Teilnehmenden aber bereits an einer Universität oder Hochschule einschreiben und Kurse des künftigen Studiums besuchen. Die Prüfungen für diese Kurse werden meist nach Bestehen der Studienberechtigungsprüfung absolviert.

Um zur Prüfung zugelassen zu werden, müssen Sie zunächst eine Zulassung bei der jeweiligen Bildungseinrichtung beantragen. Dafür gelten an Universitäten und Fachhochschulen in der Regel folgende Voraussetzungen:

  • Mindestalter von 20 Jahren
  • Studienbezogene berufliche oder außerberufliche Vorbildung
  • Österreichische Staatsbürgerschaft oder EWR-Staatsbürgerschaft

 

Für Kollegs dagegen gelten diese Bedingungen:

  • Mindestalter 22 Jahre oder 20 Jahre mit vierjähriger Berufserfahrung
  • Berufliche oder außerberufliche Vorbildung

 

Die Kosten für die Studienberechtigungsprüfung fallen je nach Hochschule anders aus, da deren Prüfungsgebühren sowie die Kosten für die Vorbereitungskurse variieren. Die durchschnittlichen Kosten liegen bei etwa 1.000 Euro. Finanzielle Förderung erhalten Anspruchsberechtigte durch ein Selbsterhaltungsstipendium oder eine Studienhilfe von maximal einem Jahr. Hierfür sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, unter anderem müssen mindestens drei der insgesamt fünf Prüfungen bestanden werden.

 

Meisterbrief

Während eine rein berufliche Qualifikation nicht ausreicht, um zum Studium zugelassen zu werden, können Berufstätige mit Meisterbrief problemlos ein Online-Fernstudium aufnehmen.

Wer einen Meisterbrief hat und sich für eine berufsbegleitende Weiterbildung an einem Zentrum für Fernstudien interessiert, profitiert nämlich von der Kooperation einiger österreichischen Fernhochschulen mit in Deutschland ansässigen Universitäten und Hochschulen. Da bei einer solchen Kooperation die in Deutschland gültigen Zugangskriterien gelten, können hier auch beruflich Qualifizierte zum Studium zugelassen werden.

Ein beliebter Anbieter ist beispielsweise das Zentrum für Fernstudien (Johannes Kepler Universität), welches mit der FernUniversität in Hagen zusammenarbeitet. Hier gilt die Berufsbildungshochschulzugangsverordnung des Bundeslandes NRW und beruflich Qualifizierte sind in akademischen Studiengängen herzlich willkommen.

 

Anbieter

Viele Anbieter von Online-Studiengängen werben inzwischen damit, dass bei ihnen ein Studium ohne Matura möglich ist. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele:

IU Internationale Hochschule: Dank digitalem Campus und Lern-App „IU Learn“ studieren Sie an der IU äußerst selbstbestimmt. Außerdem sind sie durch die flexiblen Zeitmodelle besonders flexibel. Die IU ermöglicht Personen ohne Matura mit einer zweijährigen Berufsausbildung und anschließender dreijähriger Berufserfahrung das Ablegen einer Eignungsprüfung als Zulassung zum Studium. Auch Studieninteressierte, die eine berufliche Aufstiegsfortbildung (zum Beispiel im Bereich Technik oder Erziehungswesen) vorweisen können, werden Bewerbern mit Matura gleichgestellt.


ILS: Die deutsche Fernhochschule bietet Studieninteressierten ohne Matura zwei Wege ins Studium: Entweder müssen sie einen staatlichen Fachschulabschluss (zum Beispiel staatlich geprüfter Fachwirt) oder einen öffentlich-rechtlichen Abschluss (IHK-Abschluss) vorweisen können. Ebenfalls zum Studium zugelassen werden Personen mit Berufsausbildung und dreijähriger Berufserfahrung.


SGD: Auch die SGD stellt keine besonderen Voraussetzungen für die Belegung ihrer Fernlehrgänge. Hier können Sie ein Fernstudium also auch ohne Abitur beziehungsweise Matura ablegen – und das bequem neben dem Beruf. Alle Kurse schließen mit einem staatlich anerkannten Abschluss ab.


AKAD University: Die Fernhochschule mit Standorten in Wien, Regensburg und München ermöglicht nicht nur Personen mit Abitur, sondern auch Berufserfahrenen (mindestens drei Jahre) mit abgeschlossener Ausbildung das Studium. Dafür müssen Sie lediglich eine Hochschuleignungsprüfung bestehen, die aus drei schriftlichen Prüfungen (Deutsch, Englisch, Mathematik oder BWL) und einer mündlichen Prüfung besteht.


Allensbach-Hochschule: Die österreichische Fernhochschule bietet neben dem Zugang über die Matura alternative Zulassungswege an – beispielsweise über eine berufliche Qualifikation in Kombination mit einer Aufstiegsfortbildung oder über eine Eignungsprüfung.


Euro-FH (University of Applied Sciences): Mit der Anerkennung beruflicher Qualifikationen ermöglicht die Fernhochschule den Zugang zum Bachelorstudium auch ohne Matura.


Hochschule Fresenius: Die Fernhochschule mit Standorten in Wien, Salzburg und Graz berechtigt Personen ohne Matura, die stattdessen über eine bestandene Meisterprüfung oder eine berufliche Qualifikation verfügen, zur Zulassung zum Studium. Außerdem können Studieninteressierte eine sogenannte Feststellungsprüfung zur Eignung für einen bestimmten Bachelorstudiengang ablegen.

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