Ausbildung zum/zur Fotograf/in in Österreich

Obwohl in Österreich keine Ausbildung zum/zur Fotograf/in vorgeschrieben ist, lohnt es sich, das Handwerk zu beherrschen. Wie kannst du Fotograf/in in Österreich werden? Ist ein Fernstudium zum/zur Fotograf/in möglich? Die folgenden Informationen können helfen.

Die Fotografie beinhaltet mehr als eine Momentaufnahme. Die Eindrücke sind weit mehr als Schnappschüsse, die aus dem Leben gegriffen sind. Damit Fotos professionell und ansprechend gestaltet sind, sind die technischen und handwerklichen Fähigkeiten unerlässlich. Wer Fotograf/in in Österreich werden will, ist demnach gut beraten, sich gleichermaßen mit der Theorie und der Praxis auseinanderzusetzen.

 

Was macht ein/e Fotograf/in?

Die Fotografie ist ein spannendes Tätigkeitsfeld. Porträts, Landschaften, Räume, Akte bilden das Grundgerüst der zumeist flexiblen Arbeitsgestaltung. Hierbei arbeiten Fotografen stets nach Kundenwünschen. Die verstärkte Digitalisierung der letzten Jahre erlaubt ein weiteres Tätigkeitsfeld für Fotografen: Stockfotografie. Sie gewinnt zunehmend an Bedeutung und erlaubt Fotografen, Fotografien für Werbezwecke und Artikel über Jahre hinweg verfügbar zu machen. Das gestattet ein passives Einkommen.

Neben der eigentlichen Fotografie wechseln Berufstätige regelmäßig für die Aufträge den Ort. Dazu sind Kameratechnik und Beleuchtungsmittel zu installieren. Zudem beraten Fotografen Kunden und gehen auf deren Wünsche ein. In Abhängigkeit von dem Arbeitsumfeld können Fotografen ihre Aufnahmen ggf. selbst entwickeln. Die moderne Bildbearbeitung am Computer ergänzt die Arbeit zusätzlich.

Für die Fotografie kommen zahlreiche Möglichkeiten der beruflichen Ausübung infrage. Deswegen spezialisieren sich viele Fotografen auf einzelne Bereiche. Diese können z. B. Werbung, Pressefotografie oder Architektur umfassen.

 

Für wen ist diese Ausbildung geeignet?

Die Ausbildung eignet sich für all jene Menschen, die einen Sinn für Kreativität, Farben und Formen haben. Für diesen Beruf ist die Einsatzbereitschaft ebenso wertvoll wie künstlerisch-gestalterisches Talent. Die Tätigkeit bedarf eines technischen Verständnisses ebenso wie einer ordentlichen Menge an Einfühlungsvermögen.

Da Fotografen/innen vorrangig nach Kundenwünschen tätig sind, gilt es, diese wunschgerecht umzusetzen. Grundsätzlich ist die Ausbildung geeignet, wenn der/die Auszubildende Freude daran hat, selbstständig zu arbeiten, gerne unter Menschen ist und generell ein Interesse an Fotografie und der Entwicklung neuer Materialien und Geräte mitbringt. Die Arbeit am Computer und mit technischen Geräten sollte kein Graus sein. Vielmehr lohnt es sich, eine gewisse Freude an der Bildbearbeitung und im Umgang mit entsprechender Software mitzubringen.

 

Lohn/Gehalt

Das Lehrlingseinkommen ist seit 2019 auf dem aktuellen Stand festgesetzt. Demnach verdienen Lehrlinge im Fotografiegewerbe folgenden Mindest-Bruttolohn gemäß den kollektivvertraglichen Regeln:

  • 1. Lehrjahr: 428 Euro
  • 2. Lehrjahr: 575 Euro
  • 3. Lehrjahr: 755 Euro
  • 4. Lehrjahr: 945 Euro

 

Inhalte, Dauer und Struktur der Ausbildung

Bereits seit 2013 ist keine Ausbildung mehr vorgeschrieben, um Fotograf/in in Österreich zu werden. Aber ein passender Lehrgang ist dennoch empfehlenswert. Denn nur wer über die Technik, Beleuchtung und Bildbearbeitung Bescheid weiß, kann erfolgreich in der Fotografie sein. Wie eine Lehrzeit aussehen kann, zeigen die nachstehenden Abschnitte.

 

Dauer und Struktur der Lehrgänge

Die Ausbildung zum/zur Fotograf/in in Österreich lässt sich auf 4 Wegen absolvieren. Die klassische Lehre dauerte bisher 3 ½ Jahre. Daneben besteht die Möglichkeit, den Beruf an einer Fachschule über 4 Jahre zu erlernen. Die Fachschulen können entweder auf Mediengestaltung und Drucktechnik ausgerichtet sein oder auf Medientechnik und -management. Es ist üblich, die Ausbildung in Vollzeit zu absolvieren, aber es existieren auch Lehrgänge, die berufsbegleitend möglich sind. Ein Fernstudium zum/zur Fotograf/in kann ebenfalls infrage kommen.

Ein Jahr länger dauerte die Ausbildung bislang im Rahmen einer höheren Lehranstalt. Hierbei kommt es darauf an, dass die jeweilige Einrichtung auf Kunst und Design bzw. audiovisuelle Medien ausgerichtet ist. In beiden Fällen gilt es, den passenden Schwerpunkt einzuschlagen:

  • audiovisuelles Mediendesign
  • Fotografie und Multimedia
  • audiovisuelle Medien

 

Als letzte offizielle Option, um Fotograf/in zu werden, bietet sich ein Bachelor-Studium an. Dieses dauert im Regelfall 8 Semester (d. h. 4 Jahre). Die Schwerpunkte liegen hierbei auf die Studienrichtungen „Bildtechnik und Kamera“ oder „Bildende Kunst“. In beiden Fällen findet das Studium an einer Universität statt.

Da der Beruf allerdings seit 2013 nicht länger an einer Ausbildung zwingend gekoppelt ist, kann sich heutzutage jede/r Fotograf/in nennen, der/die will. Es genügt lediglich ein Gewerbeschein. Dabei sollte aber stets bedacht werden, dass es viel Know-how bedarf, um tatsächlich in der Fotografie erfolgreich zu sein. Aus diesem Grund existieren freiwillige Lehrgänge und Studiengänge, die das nötige Wissen vermitteln.

 

Inhalte der Fotografie-Ausbildung

Die Inhalte der Ausbildung richten sich geringfügig danach aus, welches berufliche Ziel in der Fotografie verfolgt wird. Freischaffende Berufsfotografen/-innen streben einen anderen Arbeitsalltag an als angestellte Fotografen/-innen. In jedem Fall aber stehen die Grundlagen im Fokus der Lehrgänge.

An verschiedenen Einrichtungen können Basics und vertiefende Inhalte und Techniken erlernt werden. Dabei lernen die Auszubildenden, welche technischen Mittel nötig sind, um gute und schöne Bilder zu machen. Die Kamera ist dabei ebenso essenziell wie die Beleuchtungsmittel, Einstellungen und die Bildbearbeitung am Computer.

Perspektivische Grundlagen stehen ebenso auf dem Lehrplan wie kaufmännische und wirtschaftliche Themen. Letztere verfolgen vorrangig das Ziel, unternehmerisch erfolgreich handeln zu können. Lernende der Fotografie lernen, wie sie den optimalen Blickwinkel einnehmen mit der jeweiligen Kamera. Dabei sind die Bildkomposition, die Harmonie und das Wissen um Farben an den Stand der Technik angepasst.

Aufgrund all dieser Bestandteile der Ausbildung sind technisches Verständnis, Fingerfertigkeit und körperliche Wendigkeit essenzielle Eigenschaften als Fotograf/in. Insbesondere wer sich selbstständig machen möchte, braucht unternehmerische Fähigkeiten und entsprechendes Fachwissen.

Die Inhalte der Ausbildung widmen sich zusätzlich den unterschiedlichen Genres der Fotografie. Hierbei wird unterschieden, wie bspw. stilvolle Aktfotografie gelingen kann im Vergleich zu Tierfotografie, Landschaften oder Architektur. Während sich ein Bachelorstudium hauptsächlich mit theoretischen Kenntnissen und einigen Praxiselementen befasst, gilt es in praktisch-orientierten Lehrgängen die erlernten Kenntnisse unmittelbar in der praktischen Arbeit zu erproben.

 

Ausbildungsanbieter in Österreich

Wer eine Ausbildung zum/zur Fotograf/in anstrebt, hat diverse Optionen. Einige große Schulen und Universitäten bieten z. B. einen entsprechenden Lehrgang an. Das „Fotografieinstitut“ bietet hierbei sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Personen Lehrgänge online an. Diese Möglichkeit des Fernunterrichts bietet sich in einer sich stetig global vernetzenden Welt an, um zeitlich und örtlich flexibel lernen zu können.

Daneben widmet sich die „Fotoschule Wien“ der berufsbegleitenden Ausbildung. Hier lässt sich innerhalb von vier Semestern eine vollständige Fotoausbildung absolvieren. Zudem besteht die Möglichkeit, sich im Mediendesign ausbilden zu lassen oder einen Workshop zu besuchen.

In den Regionen Wien und Niederösterreich lässt sich ebenfalls ein Lehrgang an der „Akademie Krems“ vollziehen. Diese Kurse erlauben die umfassende Ausbildung in der Fotografie, orientieren sich konzeptionell an den modernen Standards und ermöglichen auch das Erlenen der klassischen Fotografie. Geeignet sind die Ausbildungen sowohl für Laien als auch für angehende Berufsfotografen/-innen.

Nicht zuletzt können an der Universität für angewandte Kunst in Wien die beiden Studiengänge „Bildende Kunst – Fotografie“ sowie „Design – angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien“ im Rahmen des Magister-Diploms studiert werden. In Linz lässt sich der Bachelor-Studiengang „Grafik-Design und Fotografie“ an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung absolvieren.

Informationen zur Street Photography in Österreich finden Sie hier.

 

Fotograf/in werden per Fernstudium

Die Fotografie kann ebenfalls im Rahmen eines Fernstudiums absolviert werden. Die Anbieter hierfür finden sich auch innerhalb Deutschlands. Es handelt sich dabei vor allem um große Fernhochschulen, wie z. B. die Fernuniversität in Hagen. Im österreichischen Nachbarland ist das Zentrum für Fernstudien „JKU“ zu nennen. Dieses arbeitet mit der deutschen Fernuniversität zusammen und ermöglicht dadurch eine optimale Betreuung.

Unsere Empfehlungen für Fotofernkurse:

Weiterbilden per Fernstudium- unsere Empfehlungen:

FernschuleWarum hier studieren?Infomaterial bestellen (am besten von mehreren)
4-wöchiges kostenloses Probestudium. Sehr große Auswahl aus allen BereichenHier kostenloses Infomaterial des ILS anfordern!
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Daran erkennst du, ob der Ausbildungsanbieter zu dir passt

Der Werdegang zum/zur Fotograf/in ist vor allem eine Frage des persönlichen Interesses. Da keine spezielle Ausbildung vorgeschrieben ist, kann sich praktisch jede/r als Fotograf/in bezeichnen, der/die einen Gewerbeschein vorweisen kann. Wer nun aber einen Lehrgang absolvieren möchte, um sich das nötige Hintergrundwissen anzueignen, kann leicht erkennen, ob der Anbieter für die eigenen Ambitionen richtig ist.

In der Fotografie steht im Regelfall die Zusammenarbeit mit anderen Menschen im Fokus der Arbeit. Schüchterne Personen könnten im praktischen Alltag eher Schwierigkeiten bekommen, wenn es um das Besprechen und Umsetzen von Kundenwünschen geht. In einem Lehrgang kann der Umgang jedoch trainiert werden, sodass auch zurückhaltende Menschen leichter einen Zugang zum praktischen Arbeitsumfeld erlangen. Daneben spielen die persönlichen Interessen wichtige Rollen.

Das Interesse an unternehmerischen Themenfeldern und die Entwicklung von Marketingkonzepten kann als selbstständige/r Fotograf/in wertvoll sein. Demnach kann sich ein Studiengang mit einem entsprechenden Schwerpunkt für die Bildverarbeitung und Fotografie lohnen. Darin lassen sich sowohl wirtschaftliche Interessensgebiete als auch kreativ-gestalterische Interessen berücksichtigen.

Nicht zuletzt kommt es bei dem Ausbildungsanbieter darauf an, das eigene Interesse an der visuellen Gestaltung weiterverfolgen zu können. Momente ideal in Szene zu setzen und sie für die Zukunft digital sowie auf Fotopapier zu bannen, ist das Hauptarbeitsfeld eines/einer Fotografen/-in. Damit das gelingt, ist ein Lehrgang empfehlenswert, der einem das nötige Wissen optimal, d. h. praxisnah und anschaulich, vermittelt.