Was ist der Reiz einer Umschulung zum Masseur? Die Massage gilt als älteste Heilkunst der Menschheit. Massagen zur Linderung von Schmerzen und zur Behandlung von Krankheiten kannten schon die Perser, Agypter, Griechen, Römer, Inder und Japaner.Im Mittelalter vorübergehend verschmäht, ist die Massagebehandlung heutzutage fester Bestandteil von Sport und Medizin. Denn durch Handwärme, verschiedenste Griffe und Dehnungen werden die Rezeptoren der Muskeln stimuliert, die Durchblutung angeregt, Spannungen abgebaut und Lockerung erzielt. Massagen heben auch das psychische Wohlbefinden der Patient/innen. Masseur/innen arbeiten in vielen beruflichen Umfeldern wie in
- Badeanstalten
- Fitness-Studios
- Krankenanstalten
- Massagepraxen
- Rehakliniken
- Sportvereinen und
- Wellnessresorts.
Die Ausbildung zum Masseur/ zur Masseurin ist berufsbegleitend möglich, etwa neben einer Pflegetätigkeit oder medizinisch-technischen Arbeit. Als Umschulung kommt der Masseur/innenberuf infrage, wenn sich die beruflichen Interessen verlagert haben, oder infolge eigener Gesundheitsprobleme. Im letzteren Fall ist die Umschulung auch förderfähig.
Das österreichische Medizinische Masseur- und Heilmasseurgesetz (MMHmG) unterscheidet drei anerkannte Masseurs-Berufsbilder: den Gewerblichen Masseur, den Medizinischen Masseur und den Heilmasseur. Während Heilmasseure und Medizinische Masseure Krankenbehandlungen praktizieren, dürfen Gewerbliche Masseure in Wellnesscentern und Hotels nur gesunde Menschen massieren. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die berufliche Masseurstätigkeit also reglementiert. Nur wer langjährig, etwa im Ausland, als Masseur bzw. Physiotherapeut tätig war, wird die Befähigungsprüfung vor der Österreichischen Wirtschaftskammer bestehen. Diese ist Grundlage für die Gewerbeanmeldung. Ausländische Qualifikationen werden im sogenannten Nostrifikationsverfahrenanerkannt.
Sportstudios und Vereine beschäftigen auch Sportmasseur/innen, Hotels und Wellness-Einrichtungen Ayurveda- und Shiatsu-Masseur/innen. Diese Spezialschwerpunkte sind inzwischen Teil vieler Massageausbildungen und somit auch förderfähig.
Inhalt
Zukunftsaussichten für Masseurinnen und Masseure
Qualifizierte Masseurinnen und Masseure werden im boomenden Gesundheits- und Wellnessmarkt Österreichs stets benötigt. Zwar sind ihre Basisgehälter zwischen 1.350,– und 1.850,– Euro übersichtlich. Viele nutzen ihre Qualifikation jedoch, um sich selbstständig zu machen und/ oder im Ausland zu arbeiten, etwa an Bord von Kreuzfahrtschiffen. Zusatzausbildungen wie Shiatsu, Ayurveda- oder Fußreflexzonen-Massage sind hier ebenso gefragt wie Hot Stone Massagen, Aromamassagen oder Lomi Lomi Nui (Traditionelle Hawaii-Tempelmassage).
Wer als Heilmasseur in Deutschland arbeiten möchte, muss zuvor eine verkürzte Physiotherapie-Ausbildung zu absolvieren, ebenso einen Vorbereitungslehrgang. Dies kann aber auch als Chance wahrgenommen werden. Denn das Studium der Physiotherapie ist in Österreich FH-pflichtig. Über die Anerkennung der österreichischen Qualifikationen in den europäischen Partnerländern informiert Sie das MaecVET-Projekt.
Die Umschulung zum Masseur/ zur Masseurin: Dauer und Inhalte
Die Ausbildung zum Gewerblichen Masseur dauert in Österreich sechs Monate, die zum Medizinischen Masseur ein Jahr und bis zu 1.690 Unterrichtsstunden. Dazu zählen 815 Stunden theoretischer Unterricht und 875 Stunden praktische Übungen. Heilmasseure müssen danach eine halbjährige Zusatzausbildung von 800 Unterrichtseinheiten absolvieren. Mit einer bis zu 2750-stündigen Ausbildung verfügen Heilmasseur/innen also über die qualifizierteste Massageausbildung in Österreich.
Die 6-monatige Ausbildung zum Gewerblichen Masseur beinhaltet folgende Fächer:
- Instrumente und Instandhaltung
- Präparate und Wirkstoffe
- Anatomie
- Physiologie
- Dermatologie
- Hygienevorschriften
- Anwendung von Elektrizität, Wärme, Licht und Wasser und deren Wirkung auf den Körper
- Erste Hilfe
- Massage-Methoden und -Techniken
- Teil- und Ganzkörpermassage
- Vorbereitung und Verabreichung von Bädern
- Kundenberatung und
- Sicherheitsvorschriften.
Alternativ zur 6-monatigen bis 1-jährigen Ausbildung/Umschulung ist die Gewerbliche Massage in Österreich Lehrberuf. Dies heißt, Sie suchen sich einen Ausbildungsplatz und absolvieren parallel die Berufsschule. Die Ausbildungsdauer beträgt in diesem Fall 2 Jahre.
Die Umschulung zum medizinischen Masseur beinhaltet zusätzlich folgende Fächer:
- Sanitäts-, Arbeits- und Sozialversicherungsrecht
- Umweltschutz
- Verbandstechnik
- Thermo- und Ultraschalltherapie
- Packungen
- Heilmassage-Techniken wie Bindegewebsmassage, Tiefenmassage und Lymphdrainage
- Dokumentation
- Berufskunde und
- Praktische Übungen.
Der zweite Teil ist als Berufspraktikum ausgelegt, wobei die Schulen bei der Suche nach Praktikumsbetrieben behilflich sind.
Medizinische Masseur/innen und Heilmasseur/innen können sich zudem in einzelnen Modulen weiter qualifizieren, etwa in
- Elektrotherapie (140 Stunden),
- Basismobilisation(80 Stunden) oder
- Hydro- und Balneotherapie (120 Stunden).
Die Ausbildung/Aufschulung zum Heilmasseur beinhaltet folgende Fächer:
- Lymphdrainage (Vertiefungslehrgang)
- Fernöstliche Akupunkt-Massagetechniken
- Gelenk-Mobilisation
- Nordic Walking/Rückenschule
- Elektrotherapie
- Hydro- und Balneotherapie.
Anschließend kann man sich zum Diplom-Sportmasseur weiterqualifizieren. Quereinsteiger/innen benötigen für diesen 1-jährigen, berufsbegleitenden Lehrgang den abgeschlossenen 6-Monats-Basislehrgang Massage.
Viele Umschulungskurse sind als Kombinationsausbildung angelegt, etwa zum Gewerblichen und Medizinischen Masseur. Die berufsbegleitenden Umschulungen dauern bis doppelt so lange, sodass sich flexible Modulausbildungen und Blended-Learning-Angebote lohnen.
Welche Anforderungen werden an Masseur/innen gestellt?
Die Ausbildung zum Gewerblichen und Medizinischen Masseur ist an folgende Voraussetzungen geknüpft:
- Vollendung des 17. Lebensjahres (bis auf Kopf-/Fuß-Teilmassagen in der gewerblichen Lehre)
- Abschluss der 9. Schulstufe
- Aktuelles Gesundheitszeugnis
- Polizeiliches Führungszeugnis.
Die Ausbildung zum Medizinischen Masseur verkürzt sich für bereits gewerblich tätige Masseur/innen, informieren Sie sich vor Ausbildungsbeginn bei Ihrem Ausbildungsträger.
Umschulungskosten und Fördermöglichkeiten
Die Ausbildungskosten für die Umschulung zum Masseur differieren je nach Fachrichtung, Anbieter und Dauer. Für Gewerbliche Masseure liegen sie zwischen 4.000,– und 6.000,– Euro. Eine kostenlose Alternative ist die Lehre im Ausbildungsbetrieb. Die Medizinmassage-Ausbildung kostet um 7.000,– Euro, Kombinations-Ausbildungen zum Gewerblichen/Medizinischen Masseur ab 6.000,– Euro und Aufschulungslehrgänge für Heilmassage um 3.500,– Euro. Der 1-jährige Lehrgang mit Sportmassage-Diplom kostet zwischen 1.200,– und 1.900,– Euro.
Unter Berufsinfo.at informieren Sie die Wirtschaftskammern Österreichs über sämtliche Fördermöglichkeiten vom AMS-Umschulungsgeld für Rehabilitanden bis zu Bildungsschecks der einzelnen Länder. Informationen erhalten Sie auch beim Lehrgangsanbieter.
Tipps zur Ausbildung und Berufsausübung als Masseur/in
Vor Aufnahme einer selbstständigen Masseurstätigkeit verlangt der österreichische Staat von allen Qualifikationsstufen unterhalb der Heilmassage die sogenannte Befähigungsprüfung. Zu allen Berufsfragen informiert Sie der Bundesverband der Heilmasseure und Medizinischen Masseure Österreichs (BHÖ) online.
Anbieter von Umschulungen zum Masseur
- Bad Birnbach:
Berufsfachschule Physiotherapie
Kombinationsausbildung Medizinischer Masseur und Bademeister/Heilmasseur
- Graz:
Dr. Bergler Ausbildungszentrum
Diplom-Sportmassage, Gewerbliche/Medizinische Massage, Heilmassage
Drumbl Akademie
Zertifikatsausbildung, Methoden der Traditionellen Chinesischen Massage, Sportmassage
- Gars/Kamp:
Zauner-Dungl Gesundheitsakademie
Biotrainerausbildung, aufgebaut auf die Medizinische/Heilmasseurs-Ausbildung
- Innsbruck:
Yoni Acacemie
Verbindet Ganzheitsmedizin mit der staatlich anerkannten Massage-Ausbildung
- Ried/Innkreis:
BFI
Medizinische Massage, Heilmassage, Schröpfmassage, Hot Stone, Physio-Taping
- St. Georgen:
Schloss-Schule
Klassische Zertifikatskurse, Ayurveda, Elektrotherapie, Faszientechnik
- Klagenfurt:
Kneipp Akademie
Medizinische Massage, Heilmassage, Osteopathie
- Walchsee bei Kufstein:
Dr. Vodder-Akademie
Sämtliche Zertifikats-Ausbildungen, Physiotherapie
- Wien:
Dr. Kienbacher Schulungszentrum
Sämtliche Massage-Zertifikatskurse
Manus-Ausbildungszentrum
Gewerbliche, Medizinische und Heilmassage, Physiotherapie-Aufschulung
- Überregional/ mehrere Standorte:
Lehrbetriebsübersicht der Wirtschaftskammern Österreichs
Flexyfit Sports Academy
Diplom-Sportmassage (auch im Blended Learning!)
Personal Trainer Akademie
Diplom-Sportmassage, Basislehrgang, gewerbliche Massage
Vitalakademie Österreich
Kombinationsausbildung zur Gewerblichen/Medizinischen Massage, Heil- und Sportmassage
WIFI Österreich
Gewerbliche Massage, Medizinische Massage, Kombinationslehrgänge, Heilmassage
Masseur/in werden per Fernstudium
Wenn Sie sich für eine Massage-Umschulung in Form des berufsbegleitenden Blended Learnings interessieren, bieten sich folgende Anbieter an:
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Im Gegensatz zu reinen Online-Lernangeboten führen diese Lehrgänge auch zu Zertifikatsabschlüssen.
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