Mechatronik gilt als vielseitiges Arbeitsgebiet. In einer Welt, die zunehmend digitaler und vernetzter ist, greifen die Elektronik, Technik, Informatik und Mechanik wie gut geölte Zahnräder ineinander. Wer Mechatroniker/in in Österreich werden will, findet daher viele Möglichkeiten, um das Ziel zu erreichen.
Der Beruf zeichnet sich durch sehr gute Perspektiven aus: Ob ein Studium in Wien oder ein Ausbildungsbetrieb in Tirol – die Lehre zum/zur Mechatroniker/in lässt sich gut auf die eigenen Wünsche ausrichten. Worum es bei dem Beruf geht und wie die Lehrzeit in diesem modernen Modul-Lehrberuf aussehen kann, zeigt dieser Artikel.
Inhalt
Was macht ein/e Mechatroniker/in?
Eine Ausbildung zum/zur Mechatroniker/in macht Sie zu einem Allrounder der Mechanik, Technik und Elektrik. In der Mechatronik (Kombination aus den Begriffen Mechanik und Elektronik) steht die Verbindung von Bauteilen mit elektrischem Strom und entsprechender Steuerungssysteme bzw. Schaltungen im Fokus der Tätigkeit. Durch diese technische Verbindung ergibt sich ein weitreichendes Tätigkeitsfeld.
Sie installieren bspw. Steuersysteme oder überwachen und warten Produktionsanlagen. Bei all den elektronischen Anlagen und Geräten stehen Schaltpläne und technische Zeichnungen zudem an vorderster Stelle der Arbeit. Denn als Mechatroniker/in verstehen Sie, wie Sie diese Pläne anfertigen, verstehen und interpretieren.
Mechatroniker/in kümmern sich zudem um die Materialbeschaffung und Planung einer Konstruktion. Der Zusammenbau verschiedener Bauteile, die abschließend mit einer geeigneten Steuerungssoftware ergänzt werden, gehört zum Berufsalltag. Noch dazu sind Mechatroniker/innen in der Lage, Fehler innerhalb von elektronischen Anlagen und Systemen ausfindig zu machen und durch den Einsatz von Diagnoseverfahren der Ursache auf den Grund zu gehen.
Die breit gefächerte Arbeitsgestaltung ermöglicht Mechatroniker/innen zudem eine große Auswahl bei zukünftigen Arbeitgebern. Die moderne, immer stärker vernetzte und digitalisierte Alltagswelt braucht Menschen mit Kenntnissen der Elektronik, Mechanik und Technik. Themenbereiche wie Informatik oder Hydraulik spielen zunehmend eine Rolle in der Welt.
Für wen ist diese Ausbildung geeignet?
Um Mechatroniker/in in Österreich werden zu können, sind verschiedene Fähigkeiten und Eigenschaften nützlich. Die Lehre zum/zur Mechatroniker/in ist oft physisch anstrengend. Körperliche Arbeit sollte Ihnen daher kein Graus sein. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn Sie gerne mit den eigenen Händen arbeiten.
Ein Sinn für Praktisches, gepaart mit handwerklichem Geschick helfen in dem Beruf. Zudem kommt es auf das technische Verständnis an. Wer sich bereits in der Freizeit viel mit technischen und elektronischen Geräten beschäftigt und Freude daran empfindet, kann mit höherer Wahrscheinlichkeit in der Lehre Erfüllung finden. Weitere, nützliche Eigenschaften und Vorkenntnisse sind folgende:
- logisch-analytisches Denkvermögen
- Sinn für Details und Genauigkeit
- Zuverlässigkeit
- Fingerfertigkeit
Lohn/Gehalt
Die Summe hängt maßgeblich von drei Kriterien ab. Dabei dominiert die Frage nach der Region (Bundesland) und die nach der Branche das Gehalt als Lernende. Der Kollektivvertrag ist ein wesentliches Instrument, um bestimmte Mindestlöhne zu gewährleisten. Als Auszubildende/r ist eine gewisse Summe pro Monat (Brutto) mindestens als Lehrlingsentschädigung vorgesehen. Die regulären Beträge staffeln sich pro Lehrjahr wie folgt:
- 399 bis 853 Euro im 1. Ausbildungsjahr
- 498 bis 1095 Euro im 2. Ausbildungsjahr
- 658 bis 1396 Euro im 3. Ausbildungsjahr
Das Einstiegsgehalt nach Beendigung der Ausbildung beläuft sich im Durchschnitt auf einen Betrag zwischen 2100 bis 2500 Euro. Auch hier handelt es sich stets um Bruttosätze.
Inhalte, Dauer und Struktur der Ausbildung
Der Beruf »Mechatroniker/in« ist im Regelfall auf zwei Arten zu erlernen: im Rahmen einer dualen Ausbildung oder als schulische Lehre. Es existiert außerdem die Möglichkeit, Mechatronik zu studieren. Durch die unterschiedlichen Bildungswege ergeben sich verschiedene Anforderungsprofile für den Ausbildungsbeginn. Grundsätzlich dauert die Lehre 3 bis 4 Jahre. Worin unterscheiden sich die diversen Optionen?
In der dualen Ausbildung zum/zur Mechatroniker/in besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Praxis und Theorie. Die theoretischen Wissensanteile werden in der Berufsschule vermittelt. Dagegen kann das Gelernte im Ausbildungsbetrieb praktisch erprobt, angewendet und vertieft werden.
In der schulischen Lehre sind die Praxisanteile und theoretischen Abschnitte anders organisiert. Häufig gestaltet sich an einer Fachschule die Lehrzeit so, dass der größte Teil der Arbeitszeit in der Schule verbracht wird. Erst im zweiten oder dritten Lehrjahr ist ein Praktikum in einem Unternehmen vorgesehen, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Eine solche Struktur kann auch im Studium vorkommen. Hierbei erlernen die Auszubildenden allerdings verstärkt die komplexe Theorie zur Mechatronik in Kombination mit wissenschaftlicher Methodik.
Inhalte der Ausbildung
Wer Mechatroniker/in in Österreich werden will, kann gezielt Schwerpunkte setzen. Die Ausbildungszeit besteht aus den beiden Kernthemen Elektronik und Mechanik. Dabei lernen Auszubildende zunächst die grundlegenden Kompetenzen. Diese bestehen aus Hydraulik, Elektrik, Pneumatik und Mechanik.
Natürlich sind hierfür fundierte Kenntnisse aus den Bereichen Physik und Mathematik gefordert. Deswegen besteht der schulische bzw. theoretische Anteil der Lehre aus diesen Kernbereichen. Zusätzlich bekommt die Informatik einen besonderen Anteil zugesprochen. Hierbei ist vor allem die Steuerungssoftware relevant. Zusätzlich können in dem Bereich Technik entsprechende Zeichnungen gefertigt und ausgewertet werden.
Die Ausbildung zum/zur Mechatroniker/in findet für gewöhnlich auch in einem Lehrbetrieb statt. Hier können Sie das theoretisch erlernte Wissen in der Praxis anwenden. Dabei besteht der Arbeitsalltag oftmals darin, Rohre zu verbauen, Drähte und Kabel zu verlegen und installieren, Material zu schweißen und mit Bohrer umzugehen. Die Sicherheit ist in dem Beruf essenziell. Bei allen Tätigkeiten im Betrieb gilt es daher, die nötigen Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen.
Zuletzt prüfen Klausuren und Tests während der Berufsschulzeit sowie die Zwischenprüfung und Abschlussprüfung den Kenntnisstand der Auszubildenden. Die Zwischenprüfung stellt hierbei den ersten Abschnitt auf dem Weg zum/zur Mechatroniker/in dar. Diese größere Prüfung testet die Inhalte der ersten Hälfte der Lehrzeit. Üblicherweise ist dies nach 18 Monaten Lehre der Fall. Am Ende der Ausbildungszeit erfolgt die finale Abschlussprüfung.
Das Studium zum/zur Mechatroniker/in bildet in den folgenden Bereichen aus:
- Informatik
- Physik und Mathe
- technische Grundlagen
- Maschinenbau
- Mechanik
- Regelungstechnik und Elektrotechnik
Zusätzlich stehen verschiedene Kompetenzen auf dem Studienplan: Interkulturelle Kommunikation nimmt hierbei neben der Forschung und Präsentation von Resultaten eine wichtige Rolle ein. Bei einem weiterführenden Masterstudium werden all diese Wissens- und Kompetenzbereiche weiter ausgebaut.
Ausbildungsanbieter in Österreich
Für die Ausbildung in Österreich existieren diverse Stellen, darunter Ausbildungsbetriebe, Berufsfachschulen und Universitäten für ein Studium. Eine höhere technische Lehranstalt befindet sich in Wels. Die »HTL-Wels« steht für eine umfassende Ausbildung – nicht nur in der Mechatronik, sondern in einer Vielzahl an Ausbildungsberufen.
Eine weitere Möglichkeit, wenn Sie Mechatroniker/in in Österreich werden wollen, bietet z. B. das »BFI Berufsförderinstitut für Berufstätige« in Tirol (https://www.bfi.tirol/kursprogramm/technik-verarbeitung-transport.html). An dort integrierten Werkmeisterschulen lassen sich Kurse zum/zur Mechatroniker/in trotz bereits bestehender Berufstätigkeit absolvieren.
Nicht zuletzt ist eine Ausbildung zum/zur Mechatroniker/in am »WIFI Salzburg« möglich. Dabei handelt es sich um einen Anbieter für zahlreiche Seminare, Lehrgänge und Kurse für u. a. Berufstätige, die Mechatroniker/in in Österreich werden wollen.
Mechatroniker/in werden per Fernstudium
Ein Fernstudium zum/zur Mechatroniker/in ist an einigen Universitäten in- und außerhalb von Österreich möglich. Das Fernstudium ist bspw. an der »DIPLOMA Hochschule« möglich. Hierbei ist der Studiengang Mechatronik im Bachelor in Vollzeit möglich sowie in Teilzeit. Die Dauer liegt hier bei 6 bis 7 Semester, wobei eine gebührenfreie Verlängerung möglich ist (um bis zu max. 4 Semester).
Die AKAD University mit ihrem zentralen Sitz in Stuttgart ermöglicht über Landesgrenzen hinweg ein Fernstudium zum/zur Mechatroniker/in in Österreich. Dabei besteht die Wahl zwischen dem »Bachelor of Engineering« im Studiengang Mechatronik und dem »Bachelor of Engineering« im Mechatronik-Studium mit dem Schwerpunkt auf Robotik und Automatisierung.
Zusätzlich bietet die Fachhochschule Technikum in Wien die Option, per Fernstudium zum/zur Mechatroniker/in ausgebildet zu werden. Außerdem kann an der Wilhelm Büchner Hochschule mit einem Standort in Wien ein solches Fernstudium aufgenommen werden.
Weiterbilden per Fernstudium- unsere Empfehlungen:
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Daran erkennen Sie, ob der Ausbildungsanbieter zu Ihnen passt
Um in Wien, Linz, Tirol oder per Fernstudium zum/zur Mechatroniker/in in Österreich ausgebildet zu werden, braucht es nicht nur die persönlichen Eigenschaften und Schulnoten. Vielmehr müssen Bewerber/innen zwar zum Ausbildungsanbieter passen, aber der Anbieter sollte idealerweise ebenso zu Ihnen passen. Woher wissen Sie, ob der jeweilige Betrieb, die Schule oder Universität zu Ihnen und Ihren Fähigkeiten passt?
Die Lehre zum/zur Mechatroniker/in erfordert Flexibilität und die Fähigkeit, Probleme lösen zu können. Dabei lernen Auszubildende viel Fachwissen aus verschiedenen Bereichen der Physik, Informatik und Mathematik.
Eine gute Betreuung kann sich in diesen Kernfeldern positiv auf den Erfolg auswirken. Ein Indikator für einen passenden Anbieter stellen daher die betreuenden Lehrkräfte dar. Regelmäßige Sprechstunden und eine gute Erreichbarkeit sollten essenziell sein – insbesondere bei einem Fernstudium.
Zusätzlich können vor allem Berufstätige von einem Anbieter profitieren, der die Ausbildung auch abseits von Vollzeit ermöglicht. Die zeitliche Dauer und der Aufwand sowie die Kosten für Kursmaterial oder Lehrgangsgebühren sollten nicht unterschätzt werden.
Wer in Österreich einen Anbieter findet, der auf die eigene Lebenssituation passt, sieht sich generell mit weniger Hindernissen konfrontiert. Nicht zuletzt kann die Zertifizierung von Studiengängen oder der Ruf einer Fachhochschule, Universität oder eines Unternehmens zum Erfolg einer Ausbildung zum/zur Mechatroniker/in beitragen.