Ausbildung zum Musiktherapeuten in Österreich

Musik verbindet Menschen auf eine der ältesten Weisen. In Österreich ist die Ausbildung zum/zur Musiktherapeut/in gesetzlich geregelt. Dabei geht es um das bewusste Fördern der menschlichen Gesundheit mithilfe musikalischer Therapiemethoden. Im Rahmen der Musiktherapie steht nicht nur die Kunst und Kreativität im Umgang mit Musikinstrumenten im Fokus.

Der Beruf vereint die eigenen Fähigkeiten mit wissenschaftlichen Methoden. Wer sich entscheidet, Musiktherapeut/in zu werden, entscheidet sich in jedem Fall für den Umgang mit Menschen. Wie ist es aber möglich, eine Ausbildung zum/zur Musiktherapeut/in zu machen? Ob ein Fernstudium zum/zur Musiktherapeut/in als Alternative zur geregelten Lehrzeit geht, zeigt der folgende Artikel.

 

Was macht ein/e Musiktherapeut/in?

Therapieform, die den Ausdruck fördert sowie kreativ, künstlerisch und wissenschaftlich fundiert ausgeübt wird. Dabei lässt sich der Beruf in einen mitverantwortlichen Anteil und einen eigenverantwortlichen Teil untergliedern. Generell geht es um die Krankheitsvorbeugung, der Förderung der Gesundheit und die konkrete Behandlung von Erkrankungen. Dabei können die gesundheitlichen Einschränkungen sowohl chronisch als auch akut auftreten. Die Rehabilitation nach einer überstandenen Krankheit steht ebenfalls kennzeichnend für diesen Beruf. Nicht zuletzt nehmen die Forschung und Lehre sowie die Stärkung von Sozialkompetenz im Rahmen der Therapie wesentliche Rollen ein.

Bei all dem verwenden Musiktherapeuten/-innen die Musik bzw. musikalische Mittel, um therapeutische Ziele zu erreichen. Es ist üblich, die Musiktherapie begleitend zu anderen Therapiemethoden zu nutzen. D. h., letztlich ergänzt die Arbeit bspw. eine Ergotherapie oder Logopädie.

Der Einsatz erfolgt in der Regel in drei Bereichen:

  • Psychiatrie: Patienten/-innen auf emotionaler und körperlicher Ebene aktivieren, um Vereinsamung oder krankheitsbedingte Isolierung zu bewältigen
  • Heilpädagogik: Bewegungskoordination und Körpergefühl der Leidenden stärken (bspw. durch Improvisationen)
  • Psychotherapie: Selbstwertgefühl und innere Stärke der Patienten/-innen erlangen bzw. wiederherstellen

 

Für wen ist diese Ausbildung geeignet?

Wesentliche Kernthemen der Lehrzeit sind die psychische Stabilität der Lernenden sowie eine hohe Sozialkompetenz. Dabei stehen Charakteristika wie das Verantwortungsbewusstsein und die Empathie im Fokus der Arbeit. Zudem kann die musiktherapeutische Ausbildung mit interkultureller Fähigkeit einhergehen.

Nicht immer stammen die Patienten/-innen aus dem gleichen Kulturkreis. Für die Tätigkeit ist es demnach wichtig, mit Personen aus fremden kulturellen Kreisen auf professioneller Ebene umgehen zu können. Grundsätzlich eignet sich die Ausbildung für Menschen, die gerne mit anderen Menschen in Kontakt treten. Hierbei ist insbesondere die gesundheitliche Einschränkung der Betroffenen zu berücksichtigen. Wer bereitwillig mit betroffenen Personen interagiert und ihnen bei der Heilung und Stärkung unterstützend beistehen mag, kann als Musiktherapeut/in glücklich werden.

 

Lohn/Gehalt

Das Einstiegsgehalt als ausgebildete/r Musiktherapeut/in in Österreich beläuft sich auf ca. 2500 €. Dabei ist der Verdienst als Bruttolohn zu verstehen. Während der Ausbildung an einer Universität oder Fachhochschule ist grundsätzlich kein Lohn vorgesehen. Vielmehr fallen u. U. Gebühren an. Die Lehrzeit lässt sich berufsbegleitend bewältigen, sodass sich die finanzielle Absicherung durch den ausgeübten Beruf ergibt.

 

Inhalte, Dauer und Struktur der Ausbildung

Um Musiktherapeut/in in Österreich zu werden, braucht es einen entsprechenden Studienabschluss der Musiktherapie. Einen ersten, grundständigen Abschluss erlangen Sie nach 3 bis 4 Jahren im Rahmen eines Bachelorstudiums. Ein aufbauendes Masterstudium dauert im Regelfall 4 Semester, d. h. 2 Jahre. In Österreich ist die Ausbildung gesetzlich geregelt und setzt sich aus theoretischen und praxisorientierten Elementen zusammen.

Nach dem Berufsabschluss sind Fortbildungen vorgeschrieben. Zudem führt das Sozialministerium eine Liste über die tätigen Musiktherapeuten/-innen. Wer sich eine ausländische Ausbildung anerkennen lassen möchte, benötigt dementsprechend einen Antrag. Die Inhalte der Studiengänge sind hauptsächlich an der internationalen Vergleichbarkeit orientiert. Was Sie genau im Studium zu erwarten haben, zeigt der folgende Abschnitt im Detail.

 

Inhalte

Die Ausbildung zeichnet sich grundsätzlich durch den erhöhten Praxisbezug aus. Damit Lernende am Ende kompetent handlungsfähig sind, kommt es auf eine geeignete Mischung von theoretischen und praktischen Inhalten an. Im Bachelorstudium sind die Themen folgendermaßen aufgegliedert:

  • wissenschaftliches Arbeiten grundsätzlich lernen
  • Grundlagen theoretischer Kenntnisse (bspw. Ethik, Psychologie, Medizin, Recht und musiktherapeutische Methoden)
  • Übungen aus der Fachpraxis (bspw. Improvisation)
  • klinische Praxiselemente (bspw. in Neurologie oder Jugendpsychiatrie)

 

Diese grundständigen Inhalte bauen aufeinander auf und sind über die Dauer der Ausbildung verteilt. Den Abschluss bildet die Bachelorarbeit. Dadurch ist hinterher bereits mitverantwortliche Arbeit als Musiktherapeut/in möglich. Um vollständig eigenverantwortlich tätig sein zu dürfen, ist ein Masterabschluss erforderlich.

Dieser schließt sich an den Bachelorstudiengang an. Wer den Masterstudiengang erfolgreich beendet, darf in der Musiktherapie auf eigene Verantwortung arbeiten. Dabei richten sich die Studieninhalte auf den Fokus der Forschung und therapeutischer Kompetenzen. Konkret enthält der modular aufgebaute Studiengang folgende Themenschwerpunkte:

  • Betriebswirtschaft und Recht (für eine eigene Praxis)
  • Neurowissenschaften
  • Forschungsmethoden/-ansätze
  • Psychophysiologie
  • Anthropologie und Musikpsychologie
  • therapeutische Kommunikation
  • interdisziplinäre Fallanalyse
  • kultivieren des eigenen Musikausdrucks

 

Zuletzt umfasst der Masterstudiengang eine Abschlussarbeit, bei der Sie sämtliche Kompetenzen angemessen beweisen sollen. Dadurch gewährleistet der Anbieter, dass das Studium Sie optimal auf eine Arbeit in der Musiktherapie vorbereitet hat.

 

Ausbildungsanbieter in Österreich

Wenn Sie Musiktherapeut/in in Österreich werden wollen, haben Sie die Möglichkeit, an mehreren Ausbildungsstätten den Beruf zu erlernen. Die Kunstuniversität Graz erlaubt seit 2010 eine berufsbegleitende musiktherapeutische Ausbildung. Dabei handelt es sich um einen 4-jährigen Kurs. Nach Abschluss des Lehrgangs arbeiten Sie mitverantwortlich in der Musiktherapie.

Als zweite Anlaufstelle für die Lehrzeit steht die Fachhochschule Krems zur Verfügung. Lernende können hier den vollständigen Werdegang zum/zur Musiktherapeut/in erledigen: Seit 2009 lässt sich der „Bachelor of Science in Health Studies“ für die mitverantwortliche Arbeit in der Musiktherapie absolvieren. Der Masterstudiengang für die Therapie mit Musik ist seit 2012 möglich. Nach dem Abschluss ist die eigenverantwortliche musiktherapeutische Tätigkeit erlaubt.

Die letzte Option, damit Sie Musiktherapeut/in in Österreich werden können, stellt die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien dar. Hierbei handelt es sich um die älteste Ausbildungsoption des Landes. Bereits seit 1959 ist ein Lehrgang zur Musiktherapie möglich. Zusätzlich zu den modernen Bachelor- und Masterstudiengängen können Sie hier seit 2013 den entsprechenden Doktortitel (PhD) erlangen.

 

Musiktherapeut/in werden per Fernstudium

Die Ausbildung bzw. der Beruf „Musiktherapeut/in“ ist vor allem praktisch orientiert. Die Praxis ist ein wesentliches Merkmal der Tätigkeit. Aus diesem Grund gibt es die Verpflichtung, sich regelmäßig weiterzubilden. Die Fortbildung ist relevant, um auf dem aktuellen Stand der Forschung und Methodik zu bleiben. Ein Fernstudium zum/zur Musiktherapeut/-in ist demnach nicht vorgesehen oder möglich. Stattdessen ist es lediglich erlaubt, die Ausbildung berufsbegleitend an einer Fachhochschule oder Universität zu absolvieren.

Innerhalb vom Fernstudium zum/zur Musiktherapeut/in lassen sich höchstens ergänzende Qualifikationen erlangen (z. B. Gesundheitsmanagement, Gesundheitspädagogik, soziale Arbeit, Logopädie u. Ä.). Ein möglicher Anbieter zur Erweiterung der Kompetenzen ist die „Internationale Universität„.

Wichtig: Wer eine Berufsausbildung in der Musiktherapie in einem anderen Land innerhalb der Europäischen Union abgeschlossen hat, muss sich diese beim Bundesministerium anerkennen lassen, um praktizieren zu dürfen.

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Daran erkennen Sie, ob der Ausbildungsanbieter zu Ihnen passt

Sie können die Ausbildung zum/zur Musiktherapeut/in in verschiedenen österreichischen Städten (bspw. in Graz oder Wien) absolvieren. Aber woher wissen Sie, dass Sie mit dem Anbieter ihr Wunschziel erreichen werden? An dieser Stelle seien ein paar Indikatoren genannt, damit Sie den passenden Ausbildungsanbieter finden.

Grundsätzlich steht die Zusammenarbeit mit Menschen im Fokus der Musiktherapie. Deswegen ist es hilfreich, wenn der jeweilige Lehrgangsanbieter über eine umfassende Beratung und entsprechende Tutoren/-innen (z. B. durch andere Studierende oder erfahrene Lehrende) verfügt. Der Kontakt zu Mitlernende ist wesentlicher Bestandteil, um sich auszutauschen. Insbesondere hilft es, Flexibilität und Empathie mitzubringen. Ein Anbieter, der lediglich dem langjährig festgesetzten „Schema F“ folgt, wird kaum etwas Neues bieten. Daher lohnt es sich, konkrete Informationen zu erlangen. Hilfreich können folgende Fragen sein:

  • Wie viele Studierende nehmen im Durchschnitt an dem Studiengang teil?
  • Wie transparent sind die Inhalte dargestellt?
  • In welchen Zeitintervallen findet der Studienbeginn statt (oft: alle 2 Jahre)
  • Ist das Studium berufsbegleitend, in Teilzeit, Vollzeit oder per Fernstudium online durchführbar?

 

Wer sich im Vorfeld informiert, senkt das Risiko für Ernüchterung. Dabei ist die eigene Intuition gefragt: Fühlen Sie sich mit dem jeweiligen Anbieter wohl oder bleibt trotz umfassender Informationen ein ungutes Gefühl bestehen? Es lohnt sich, Hintergründe zu erforschen, um Musiktherapeut/in in Österreich zu werden.