Umschulung zum/zur Ordinationasassistent/in bzw. Ordinationshilfe/Ordinationsgehilf/in

OrdinationsassistentInnen unterstützen Praxisärzt/innen bei der Behandlung der Patient/innen, der Administration und der betrieblichen Hygiene. Ordinationshilfen/Ordinationsgehilf/innen bereiten Injektionen und Verbandsmaterialien vor, medizinische Instrumente und Gerätschaften. Sie assistieren bei ärztlichen Maßnahmen, führen Blutabnahmen, Blut-, Harn- und Stuhluntersuchungen durch. Ordinationsassistent/innen treffen auch Terminvereinbarungen, führen die Patientenkartei, rechnen mit den Krankenkassen ab und erledigen die Praxis-Korrespondenz.

Ordinationshilfen arbeiten in

  • Arztpraxen
  • Tierarztpraxen
  • Krankenanstalten
  • Ärztlichen Gruppenpraxen
  • Ambulatorien
  • Gesundheitsämtern und
  • Forschungseinrichtungen.

 

Mit fortschreitender Ausdifferenzierung ist die Ordination immer anspruchsvoller geworden. Arbeit und Ausbildung der Ordinationsassistent/innen sind im MAB-Gesetz von 2013 über die medizinischen Assistenzberufe und der zugehörigen Ausbildungsverordnung MAB-AV neu geregelt worden. Einst als „einfache Hilfsdienste“ umschrieben, ist die Ordinationsassistenz nunmehr mit klar bezeichneten Kompetenzen ausgestattet.

 

Die Umschulung und Arbeit als Ordinationsassistentin: Zukunftsaussichten

Ob als Ordinationsgehilfin im Labor, in der Patientenaufahme oder einer Ambulanz: Ordinationsassistent/innen sind gefragt. Wiewohl die Gehälter nach wie vor zwischen 1.200,– Euro und 2.000,– Euro brutto liegen, ist dieser immer noch vorwiegend von Frauen ausgeübte Umschulungsberuf begehrt, da er ein vielseitig forderndes medizinisch-technisches und soziales Tätigkeitsfeld darstellt.

 

Umfang und Dauer der Umschulung zur Ordinationsassistentin

Wer die Tätigkeit einer Ordinationsgehilfin anstrebt, kann zwischen zwei Ausbildungswegen wählen: der dualen und der schulischen Ausbildung. Die Umschulung umfasst 650 Unterrichtseinheiten und dauert dual 9 Monate, im Lehrgang 12 Monate.

Im Basis-Modul (125 Theorie-Unterrichtsstunden) werden folgende Inhalte vermittelt:

  • Erste Hilfe und Verbandslehre
  • Gesundheitswesen und Gesundheitsberufe
  • Ethische Aspekte
  • Hygiene/Hygienevorschriften
  • Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung
  • Kommunikation und Teamarbeit
  • Medizin-Terminologie und Dokumentation.

 

Das Aufbaumodul (195 Unterrichtseinheiten) umfasst die Inhalte:

  • Anatomie und Physiologie
  • Diagnostische und therapeutische Maßnahmen
  • Arzneimittellehre
  • Ärztliche Administration
  • Infektionslehre, Desinfektion und Sterilisation
  • Berufliche Grundlagen und
  • Rechtsgrundlagen.

 

Anschließend absolvieren schulische Absolvent/innen ein 330-stündiges Praktikum, das bei betrieblich arbeitenden Umschülerinnen entfällt.

 

Für wen eignet sich die Umschulung zur Ordinationsassistentin?

Die Umschulung kann absolvieren, wer

  • Mindestens 17 Jahre alt ist (teilweise wird Volljährigkeit erwartet)
  • Körperlich und geistig tauglich ist (Ärztliches Attest)
  • Vertrauenswürdig ist (Polizeiliches Führungszeugnis) und
  • das 9. Schuljahr abgeschlossen hat (Ausnahmen sind möglich).

 

Beim nebenberuflichen Studium ist das Einverständnis der Dienststelle einzuholen. Sofern der/ die Umschüler/in schon im Ordinationsbereich arbeitet, ist die Duale Ausbildung ideal. Hierbei ist eine Mindest-Wochenarbeitszeit von 20 Stunden vorgeschrieben.

Diskretion wird von Bewerber/innen ebenso vorausgesetzt wie Freundlichkeit, hohes Einfühlungsvermögen und eine systematische Arbeitsweise. Die Umschulung zur Ordinationsassistentin eignet sich besonders für Bewerber/innen aus sozialen und Gesundheitsberufen und während/nach der Familienphase oder Pflege-Karenz.

 

Kosten und Fördermöglichkeiten für die Umschulung zur Ordinationsassistentin

Die Kurskosten für die Umschulung zur Ordinationsassistentin/ Ordinationsgehilfin liegen bei 3.500,– Euro, für die Kurse im Rahmen der Dualen Aubildung bei etwa 3.200,– Euro. Sofern der Lehrgang nicht gefördert wird, müssen sich Schüler/innen während dessen Dauer, auch während des Praktikums, zudem durch die ASVG-Versicherung für Selbstzahler absichern.

Beim AMS können Sie sich über Aus- und Weiterbildungsbeihilfen für Ihre Umschulung informieren. Umschulungsgeld können Bewerber/innen erhalten, die die Ausbildung aus gesundheitlichen Gründen absolvieren möchten. Ausbildungsbetrieben bietet das AMS Förderungen für ältere und gering qualifizierte Arbeitnehmer/innen. Bildungsförderung und Weiterbildungsschecks der Bundesländer sind weitere Fördermöglichkeiten. Besprechen Sie diese auch mit der betreffenden Schule.

 

Tipps zur Umschulung als Ordinationsgehilfin und zum Berufseinstieg

Informieren Sie sich vor Beginn Ihrer Umschulung über die Anforderungen an diesen vielseitig fordernden Beruf. So hat die MAB-Schule Wien einen Wissenstest für die Prüfungsvorbereitung herausgegeben, der Einblick in die Ausbildungsinhalte gibt.

Fernstudium
Das Fernstudium Praxismanagement an der SGD verhilft Ihnen zum flexiblen und berufsbegleitenden Einstieg in den Beruf der Ordinationsgehilfin – kostenloses Infomaterial können Sie hier anfordern.

 

Anbieter der Ordinationsassistenz-Umschulung

  • Baden/St. Pölten/St. Leonhard

Die ISL-Akademie Niederösterreich bietet die Umschulung zur Ordinationsassistentin in Vollform ebenso wie berufsbegleitend an. Die Lehrgangszeiten liegen nachmittags und am Wochenende, die Lehrgangsgebühr liegt bei 3.150,– Euro.

 

  • Graz

Das BFI Steiermark bietet in Aichfeld, Deutschlandsberg und Graz West die Ordinationsassistenz an. Diese kostet 1.850,– Euro, das Basismodul 1.350,– Euro. Für Mitglieder der Arbeiterkammer ermäßigen sich die Lehrgangskosten um 20 Prozent.

 

  • Innsbruck

Die Schule für Medizinische Fachberufe bietet die Ordinationsassistenz als berufsbegleitenden Abend-/Wochenendlehrgang an. Die Modul-Kosten betragen 200,– und 1.300,– Euro plus 50,– Euro Inskriptionsgebühr.

Die CW-Consult bietet die Ordinationassistenz berufsbegleitend im Abend-/Wochenendstudium an. Die Assistenz ist hier Aufbaumodul der umfangreicheren Ausbildung zur Praxismanagerin. Beide Lehrgänge kosten 3.498,– Euro.

 

  • Klagenfurt

Das Österreichische Institut für Allgemeinmedizin (Ölfam) bietet die Ordinationshelfer/innenausbildung als Modul im Rahmen der Diplomausbildung Medizinische Fachassistenz (DFA) an. Sie kann aber auch separat absolviert werden. Die Module kosten 878,–/1.715,– Euro. Der Unterricht findet nachmittags statt, bereits abgeschlossene Ausbildungen in einem Gesundheitsberuf sind anrechenbar.

 

  • Linz

Das BFI Oberösterreich bietet in Linz, Wels und Ried/Innkreis, Vöcklabrück, Streyr und Kirchdorf/Krems Ausbildungslehrgänge Ordinationsassistenz an. Die Termine der Dualen BFI-Ausbildung liegen abends und am Wochenende. „Spätberufene und Quereinsteigerinnen“ können die Ausbildung auch berufsbegleitend oder während der Karenz absolvieren. Sie schließen dann das Praktikum an.

Der Normalpreis von 3.128,– Euro ermäßigt sich für Mitglieder der Arbeiterkammer Oberösterreich im Rahmen der Initiative „Fachkräfte braucht das Land“ um bis zu 20 Prozent. Auch Gewerkschaftsmitglieder erhalten 20 Prozent Ermäßigung.

 

  • Wien

Die Ärztekammer Wien bietet die Ordinationsassistenz mit Abschluss vor der Landessanitätsdirektion Wien ab. Voraussetzung für die Aufnahme in die Duale Ausbildung sind ein einschlägiger Beschäftigungsplatz und ein Mindestalter von 18 Jahren.

Die BKM-Akademie bietet die Ordinationsassistenz-Ausbildung im berufsbegleitenden/ dualen Abendstudium an. Die Modul-Kosten betragen 1.090–/1.900,– Euro.

Die Ausbildung zum/zur staatlich geprüften Ordinationsgehilfen/in an der Gesundheitschule Hildegard von Bingen findet im Vollzeit-Tageskurs statt.

Das Medic Systems Schulungszentrum bietet die Ordinationsassistenz als Vollzeitausbildung ebenso wie im Dualen System als Abend-/Wochenendkurs. Die Schulungskosten betragen 3.480,– bzw. 3.180,– Euro.

Am Allgemeinen Wiener Krankenhaus ist die Ordinationsassistenz Teil der Ausbildung zur medizinischen Fachassistenz. Außer dem Basismodul gehört dazu die Desinfektionsassistenz (530 Theorie-/Praxisstunden) und die Laborassistenz (1180 Theorie-/Praxisstunden). Der Fachassistenz-Abschluss verlangt eine Fachbereichsarbeit von 200 Stunden und die Diplomprüfung.

Das Dr. Kienbacher Schulungszentrum bietet die Ordinationsassistenz-Umschulung in Vollzeit und berufsbegleitend an. Die Lehrgangskosten betragen je 2.850,– Euro.

 

  • Bundesweit/ mehrere Standorte

Das WIFI bietet in Kärnten und Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg die Umschulung zur Ordinationsassistentin an. Die Umschulung kann auch dual absolviert werden. Mindestalter ist 18 Jahre.