Der Doktortitel gilt in Österreich als einer der höchsten akademischen Titel. Aus diesem Grund streben viele Studierende und Berufstätige diesen Titel und den damit verbundenen Status an. Hierbei muss das Doktoratsstudium nicht nur als Hauptstudium abgeschlossen werden. Streben Sie eine Promotion an, können Sie diese auch berufsbegleitend absolvieren. Hierzu müssen Sie allerdings gewisse Voraussetzungen beachten.
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Auf dem besten Weg zum Doktorat in Österreich – neben dem Beruf
Viele Studierende streben bereits nach einem erfolgreich abgeschlossenen Master- oder Diplomstudium den Doktortitel ab. Allerdings ist dieser meist mit hohen Kosten verbunden. Vor allem die hohen Studiengebühren schrecken viele Studierende vor dem sofortigen Doktoratsstudium ab, wodurch sie zunächst einer Berufstätigkeit nachgehen. Dennoch bietet der Doktortitel viele neue berufliche Perspektiven, sodass Sie ihn auch neben einer Berufstätigkeit in Betracht ziehen sollten und können. Viele Hochschulen ermöglichen eine berufsbegleitende Promotion.
Möchten Sie neben Ihrer regulären Arbeit promovieren, müssen Sie allerdings mit einem Zeitaufwand von drei bis sechs Jahren rechnen. Möchten Sie dennoch nebenberuflich den Doktortitel erwerben, existieren in Österreich zwei Möglichkeiten:
- Das Doktorat direkt nach dem Studium
- Kostenpflichtige Promotionsprogramme
Besonders letztere setzen eine Einkunftsquelle voraus, sodass sie sich in der Regel nur Berufstätige leisten können. Während das Doktorat auf der Universität in der Regel mit einer freiwillig betreuenden Person verbunden ist, enthalten die kostenpflichtigen Programme eigene Betreuer. Somit müssen Sie sich entscheiden, auf welche Art Betreuung Sie Wert legen, bevor Sie sich für ein Doktoratsstudium entscheiden.
Präsenzstudium vs. Fernstudium
Nahezu jede hohe Hochschule in Österreich ermöglicht es Ihnen, einen Doktortitel zu erlangen. Viele der Doktorratsstudiengänge können sogar neben einer Berufstätigkeit belegt werden, da sich die aktive Zeit an der Hochschule geringhält. Viele Promovierende suchen sich aus diesem Grund explizit eine Tätigkeit an der Universität oder Forschungseinrichtung, damit sie Berufstätigkeit und Studium verbinden können. Vor allem die Finanzierung durch eine Berufstätigkeit an der Hochschule ermöglicht die Promotion deutlich einfacher.
Möchten Sie somit neben einer Berufstätigkeit ein Doktoratsstudium im Ausmaß eines Präsenzstudiums belegen, sollten Sie wenn möglich einen Arbeitsplatz an der ausgewählten Hochschule suchen.
Promotion neben dem Beruf dank Fernstudium
Können Sie Beruf und Präsenzstudium nicht vereinen, bietet sich ein Fernstudium als Alternative an. Vor allem für Personen, welche nicht Teilzeit arbeiten können oder keine Bildungskarenz bewilligt bekommen, stellt das Fernstudium häufig die einzige Chance dar, an den begehrten Doktortitel zu kommen. Gleich wie beim Präsenzstudium müssen Sie bei einem Doktoratsfernstudium die notwendigen Voraussetzungen erfüllen. Somit müssen Sie bereits ein entsprechendes Masterstudium absolviert haben. Zugleich benötigen Sie finanzielle Ressourcen, da das Fernstudium gleich wie jeder Fernlehrgang nicht kostenlos ist. Die Kosten für ein Doktoratsstudium unterscheiden sich je nach Fernstudieneinrichtung, sodass Sie sich gut erkunden und ausreichend Informationen einholen sollten.
Dennoch bietet Ihnen das Fernstudium auch im Gegensatz zu Präsenzstudium ausreichend Zeit für eine berufliche Tätigkeit und einen Betreuungsservice.
Voraussetzungen für eine Promotion neben der Arbeit
Der Doktortitel kann in Österreich durch ein Präsenz- oder Fernstudium nur erworben werden, wenn Sie eine schriftliche Promotionsleistung erbringen. Die Doktorarbeit muss in einem festgelegten Rahmen verfasst werden. Hierbei müssen Sie eine eigene Forschung betreiben, welche auf einem abgeschlossenen Forschungsprogramm beruht. Je nach Universität müssen Sie eine entsprechende Examensnote vorweisen können. Fern- und Präsenzhochschulen sagen Ihnen noch vor Studienantritt, welche Note Sie benötigen. Zudem müssen Sie einen Antrag an der Universität einreichen, schriftliches Arbeiten beherrschen sowie über wissenschaftliche Fähigkeiten und Leistungen im mündlichen und schriftlichen Bereich verfügen. Je nach Hochschule müssen Sie zudem ein kurzes Exposé vorlegen.
Da die Promotionsdauer im Durchschnitt bei vier bis fünf Jahren liegt, erwerben viele Interessenten den Titel nicht vor ihrem dreißigsten Lebensjahr. Steht Ihnen keine Möglichkeit frei, eine Stelle an der Universität oder einer Forschungseinrichtung anzutreten, können Sie auch bei einem Fernstudium Stipendien oder Kredite beantragen. Da vor allem die Kosten bei einem Fernstudium hoch sind, sollten Sie sich deshalb bereits vor Studienantritt im Klaren sein, welche Kosten auf Sie zukommen und wie Sie diese tragen können.
Programme in Österreich
Viele österreichische Hochschulen ermöglichen Ihnen den Doktortitel, wenn Sie die spezifischen Anforderungen erfüllen und die notwendige wissenschaftliche Arbeit vorlegen können. Welche Studienprogramme genau angeboten werden, müssen Sie dennoch stets den Universitätsinformationen entnehmen. Nicht bei jedem Studiengang ist ein eigenes Doktorratsstudium möglich, sodass Sie möglicherweise Kompromisse eingehen müssen. Beispielsweise können Sie in Salzburg am Institut für Management, kurz IFM, nebenberuflich promovieren.
Das Doktorratsstudium am IFM findet in Form von eigenen Seminaren statt, sodass Sie nach Besuch dieser die Arbeit verfassen können. Insgesamt dauert das Präsenzstudium drei Jahre und kostet mit Betreuung 25.000 Euro.
Internationale Studienprogramme
Können Sie in Österreich nicht nebenberuflich promovieren, bieten sich internationale Studienprogramme für Sie an. In Deutschland ermöglichen die Leipzig Graduate School of Management und die Otto-Beisheim-School of Management Promotionsprogramme für Berufstätige an. An der Leipziger Schule können Sie in unterschiedlichen Fächern wie Methods of Management Research, Econometrics und Qualitative Data Analysis promovieren. Hierbei entscheiden Sie, ob Sie in Deutsch oder Englisch promovieren, wobei das Programm drei Jahre dauert. Das Studium an der Leipzig Graduate School of Management ist hierbei nicht kostenlos. Das gesamte Studium kostet 15.000 Euro und kann über Studienkredite finanziert werden.
Die Otto-Beisheim-School of Management hingegen ermöglicht Wirtschaftswissenschaftlern die Promotion. Die in Düsseldorf ansässige Hochschule ermöglicht die Promotion ebenfalls in Zuge eines kostenpflichtigen Programms. Die Inskription kostet 2.500 Euro. Pro Semester müssen Sie 1.000 Euro Studiengebühren zahlen. Sowohl die Promotion an der Leipzig Graduate School of Management wie an der Otto-Beisheim-School of Management werden in Österreich anerkannt.