Ein/e Tischler/in ist ein/e Handwerker/in, der überwiegend mit Holz arbeitet und daraus die verschiedensten Einrichtungsgegenstände herstellt. Tischler stellen vor allem Einzelstücke nach Wunsch des Kunden oder Kleinserien her. Es gibt Tischler, die sich auf den Bau von Möbeln oder Küchen spezialisiert haben. Wieder andere verkleiden vor allem Wände und Decken oder stellen Balkongeländer und -verkleidungen her. Andere bauen vor allem Fenster und Türen und wieder andere stellen Ladeneinrichtungen aus Holz her. Zudem gibt es Tischler, die sich auf den Bühnenbau spezialisiert haben.
Als Tischler ist man heute auch oft in beratender Funktion tätig, wenn Kunden einen größeren Umbau planen.
Inhalt
Für wen ist diese Ausbildung geeignet?
Tischler/in zu werden ist für jeden interessant, der über handwerkliches Geschick und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen verfügt. Wenn Sie gerne mit Ihren Händen arbeiten und etwas erschaffen möchte, könnte Tischler der richtige Beruf sein. Es ist sehr belohnend, wenn man am Ende das Ergebnis seiner Arbeit sieht und die Kunden zufrieden sind. Als Tischler muss man sehr genau arbeiten und sorgfältig vorgehen. Außerdem ist es hilfreich, wenn selbst einen Sinn für Ästhetik hat.
Da man im ständigen Kontakt mit Kunden arbeitet, ist Kundenorientierung äußerst wichtig. Technisches Verständnis runden das Anforderungsprofil ab.
Was verdient ein/e Tischler/in in Österreich nach der Ausbildung?
Die Gehaltsspanne bei Tischler/innen in Österreich ist relativ groß und ist abhängig von folgenden Faktoren:
- Anzahl der Berufsjahre
- Bundesland
- Größe und Ausrichtung des Unternehmens
- Weitere Ausbildungen und Zusatzqualifikationen
Während Berufseinsteiger/innen in der Regel um die 1800 Euro brutto im Monat verdienen, können es Tischler/innen mit Berufserfahrung in renommierten Betrieben durchaus auf ein Monatsgehalt von 3000 Euro brutto bringen.
Das Gehalt während der Ausbildung zum/r Tischer/in
Schon während der Ausbildung werden angehende Tischler/innen für ihre Arbeit entlohnt und können mit folgender Lehrlingsentschädigung rechnen:
- Erstes Ausbildungsjahr: 560 bis 640 Euro brutto pro Monat
- Zweites Ausbildungsjahr: 700 bis 750 Euro brutto pro Monat
- Drittes Ausbildungsjahr: 840 bis 860 Euro brutto pro Monat
Die Ausbildung zum/r Tischler/in Österreich – Inhalte, Dauer und Struktur der Ausbildung
Die Ausbildung zum/r Tischler/in ist eine Lehrausbildung oder eine duale Ausbildung und findet sowohl im Lehrbetrieb als auch in der Berufsschule statt. 80 % der Ausbildung findet im Betrieb statt und etwa 20 % in der Berufsschule. Sie dauert drei Jahre und endet mit der Lehrabschlussprüfung. Im Lehrbetrieb erlernt der Lehrling die praktische Arbeit in der täglichen Zusammenarbeit mit seinen Kollegen. Während die Lehrlinge am Anfang eher Hilfstätigkeiten übernehmen, dürfen sie mit steigender Erfahrung immer komplexere Arbeiten an den Maschinen übernehmen. In der Berufsschule werden viele theoretische Grundlagen und wichtiges Hintergrundwissen vermittelt.
Inhalte der Ausbildung zum/r Tischler/in sind die folgenden:
- Werktische (Möbel, Einrichtungen etc.) planen und entwerfen
- Skizzen anfertigen und Pläne lesen
- Die richtigen Materialien auswählen und verarbeiten
- Verschiedene Techniken zur Verarbeitung von Holz, wie Hobeln, Sägen, Bohren, Schleifen, Leimen
- Verarbeitung von Furnieren
- Bedienung diverser Maschinen
- Umgang mit fachspezifischen Computerprogrammen, wie CAD
- Montagearbeiten
- Restaurierung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen
- Arbeitsplanung und Arbeitsvorbereitung
- Das Montieren von Beschlägen
- Die Veredelung von Oberflächen, z. B durch Bleichen, Beizen, Lackieren, Ölen oder Wachsen
- Aspekte des Umweltschutzes
Nach der erfolgreichen dreijährigen Ausbildung und dem erfolgreichen Absolvieren der Lehrabschlussprüfung sind die Absolventinnen und Absolventen dazu berechtigt, die Berufsbezeichnung Tischler bzw. Tischlerin zu führen.
Weiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten als Tischler/in in Österreich
Wenn Sie sich nach der Ausbildung noch weiterbilden möchten, haben Sie in zahlreichen Lehrgängen und Seminaren die Möglichkeit dazu. Diese bieten die Möglichkeiten sich in bestimmten Bereichen zu spezialisieren. Gängige Lehrgänge sind zum Beispiel:
- Die Veredlung von Oberflächen
- Die Verarbeitung von Holzspanplatten
- Innenausbau
- Fensterbau
- Treppenausbau
- Kurse in CAD (computer-aided design)
Neben den Kursen, die sich auf ein bestimmtes Thema spezialisieren, gibt es auch die Möglichkeit, offizielle Weiterbildungen zu besuchen. In vielen Betrieben benötigt man Weiterbildungen, um intern aufzusteigen. Folgende Weiterbildungen sind möglich:
- Geprüfter Fertigungsplaner
- Geprüfter Fachbauleiter
- Restaurator
- Geprüfter Techniker Fachrichtung Holztechnik oder Raumplanung
- Meister im Tischlerhandwerk
- Holzwirt
Darüber hinaus gibt es noch die Ausbildereignungsprüfung.
Wer eine eigene Tischlerei eröffnen möchte, muss die Meisterprüfung erfolgreich ablegen.
Tischler werden in Österreich – die Ausbildungsanbieter in Österreich
Die Ausbildung als Tischler/in ist eine betriebliche Ausbildung. Sie findet im Lehrbetrieb in Zusammenarbeit mit der Berufsschule statt. Berufsschulen finden sich in allen österreichischen Bundesländern. Etwa 20 % der Ausbildungszeit verbringen die Lehrlinge in der Berufsschule, meist im Blockunterricht. Welche Berufsschule man besuchen darf, ist abhängig vom Ort des Ausbildungsbetriebs. Hier finden Sie eine Übersicht der Berufsschulen in Österreich:
Burgenland
Kärnten
Niederösterreich
Oberösterreich
Salzburg
Steiermark
- Landesberufsschule Fürstenfeld
- Private Berufsschule Graz
Tirol
Vorarlberg
Wien
- Berufsschule für Holz, Klang, Farbe, Lack
Tischler/in bzw. Schreiner/in werden per Fernstudium – ist das möglich?
Da Tischler/in ein praktischer Ausbildungsberuf ist, kann der Beruf nicht im Fernstudium erlernt werden.
Das Studium, das der Tischlerei wohl am nächsten ist, ist Innenarchitektur. Sie können zum Beispiel Innenarchitektur & 3D Gestaltung an der New Design University St. Pölten studieren. Ein Anbieter, der Innenarchitektur im Fernstudium anbietet, ist die Internationale Hochschule mit Sitz in Erfurt in Deutschland -oder die sgd, ebenfalls in Deutschland – mehr Infos erhalten Sie hier.
In Österreich sind keine Anbieter im Fernunterricht bekannt. Bausanierung lässt sich dagegen über verschiedene Fernkursanbieter (wie das ILS – mehr Infos hier) studieren. An der Universität für Weiterbildung Krems gibt es darüber hinaus einen einsemestrigen Lehrgang zum Thema Certified Program Mehrgeschoßiger Holzhybridbau, der mit einem Zertifikat abschließt.
Weiterbilden per Fernstudium- unsere Empfehlungen:
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Daran erkennen Sie, ob der Ausbildungsanbieter zu Ihnen passt
Bei der betrieblichen Ausbildung zum Tischler ist es wichtig, dass die Ausbildungsstätte zu Ihnen passt. Dabei geht es zum Einen darum, ob Sie mit dem Chef und den Kollegen gut klarkommen, aber auch um welche Art der Tischlerei es sich handelt. Möchten Sie lieber in den Möbelbau, dann sind Sie in einer Tischlerei falsch, die sich auf Treppen spezialisiert hat. Sie möchten auf jeden Fall Küchen bauen? Dann müssen Sie sich einen Ausbildungsbetrieb suchen, der sich hierauf spezialisiert hat. Oder Sie wären gerne ein Allrounder und möchten die verschiedensten Dinge und Techniken im Holzbau lernen? Auch dafür gibt es die richtigen Betriebe.
Und schließlich spielt auch die Größe des Betriebes eine Rolle. Soll es ein kleiner Familienbetrieb sein oder lieber eine große Tischlerei, die mit modernen und automatisierten Methoden arbeitet? Möchten Sie lieber mit der Hand an kleinen speziellen Werkstücken arbeiten oder lieber große CNC-Fräsen bedienen? All das gibt es bei der Wahl der Ausbildungsstätte zu berücksichtigen.