456.000 Menschen ältere, erkrankte und behinderte Menschen sind in Österreich auf Pflegeleistungen angewiesen. Etwa ein Drittel von ihnen wird von mobilen Diensten wie der Hauskrankenpflege betreut, weitere 95.000 in Pflegeheimen und im betreuten Wohnen. 48.000 Altenpfleger/innen, darunter fast 85 Prozent Frauen, leisten die Pflege – wie auch zwei Drittel der Betreuten weiblich sind. Sieht man von der privaten Pflege durch Angehörige ab, sind Altenpfleger/innen also im wahrsten Sinne überlebenswichtig. Allein die ambulante Pflege mit ihren jährlichen Nettoeinnahmen von 1,7 Milliarden Euro durch Pflegegelder und Selbstzahler ist ein riesiger Wirtschaftsfaktor. Zugleich ist sie ein soziales Zuschussgeschäft, denn ihre Ausgaben lagen 2020 bei 2,6 Milliarden Euro.
Altenpfleger/innen leisten trotz der aktuell schwierigen Situation eine engagierte Pflege. Sie entlasten die Angehörigen im häuslichen Umfeld und pflegen die Senior/innen, wo keine ambulante Betreuung möglich ist, in Heimen und im betreuten Wohnen. Trotz knapp bemessener Zeit sind sie bemüht, individuell auf die körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen Bedürfnisse der von ihnen Betreuten einzugehen. Altenpflege leistet vieles: Von der intensivpflegerischen Betreuung Schwerstkranker und Dementer über die Haushaltspflege und Essenszubereitung bis hin zur Alltagsbegleitung, die Gespräche, Anträge, Gedächtnistrainings und gemeinsame Spaziergänge umfasst.
Zu den täglichen Aufgaben von Altenpfleger/innen gehört:
- die Lagerung der Patient/innen
- die Wäsche und Körperpflege
- die Hilfestellung beim Ankleiden
- die Rasur, Haar- und Nagelpflege
- die Versorgung bei Inkontinenz
- die Versorgung von Stoma-Patient/innen
- das Medikamentenstellen
- das Blutdruckmessen und
- das Essensportionieren und Anreichen
- die Pflegedokumentation und
- die Kooperation mit Ärzten, Krankenhäusern und Angehörigen
Pflegehelfer/innen/Pflegeassistent/innen und Alltagsbegleiter/innen mit verkürzter Ausbildung unterstützen die examinierten Altenpflegekräfte. Speziell in Pflegeheimen und nachts haben zudem Krankenschwestern Rufbereitschaft, um die Senior/innen im Bedarfsfall medizinisch zu unterstützen.
Inhalt
Die Arbeit als Altenpfleger/in: Zukunftsaussichten
Unsere Gesellschaft altert kontinuierlich: Täglich kommen allein in Österreich laut Statistik 27 Betreute hinzu. So werden bis 2030 nach offiziellen Schätzungen 75.700 zusätzliche Pflegekräfte in der Altenpflege benötigt – also 5.000 im Jahr. Altenpfleger/in zu werden, ist demzufolge, nicht nur menschlich, ein dankbarer Beruf. Erfahrene Altenpfleger/innen können zudem zur Stationsleitung aufsteigen, sich mit einem eigenen Pflegedienst selbstständig machen oder sich vielseitig weiterqualifizieren, etwa in:
- Hygiene und Qualitätsmanagement
- Gerontologie/Gerontopsychiatrie
- Demenzpflege
- Behindertenpflege
- Palliativpflege
- Betreuung chronisch Erkrankter
- Personalführung und -entwicklung
u. v. m.
Umfang und Dauer der Umschulung zum Altenpfleger / zur Altenpflegerin
Wer als Altenbetreuer/in bzw. Seniorenbetreuer/in arbeiten möchte, hat in Österreich mehrstufige Möglichkeiten:
- die 400-stündige Kurzausbildung zum/zur Heimhelfer/in
- die 1-jährige Ausbildung zum Pflegeassistenten / zur Pflegeassistentin
- die 2-jährige Ausbildung zum Pflegefachassistenten / zur Pflegefachassistentin und
- die 3-jährige Ausbildung zum/zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger/in
Bis Ende 2023 übernehmen die Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege an den Krankenanstalten und die Schulen für Sozialbetreuungsberufe die Ausbildung zum/zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger/in. Danach ist die Ausbildung im gehobenen Dienst nur noch im Rahmen des Fachhochschul-Bachelorstudiums möglich.
Umschüler/innen können ihre Diplomausbildung zum Altenpfleger / zur Altenpflegerin bis 2023 also
- entweder an einer Krankenpflegeschule mit praktischer Ausbildung im Krankenhausbetrieb
- oder als Bachelor-Fachhochschulstudium absolvieren
Absolvent/innen medizinischer Studiengänge und Pflege(fach-)assistent/innen können eine verkürzte Umschulung beantragen.
Die Ausbildung zum/zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin an den Pflegeschulen ist wie folgt strukturiert:
1. Ausbildungsjahr: Grundlagen der Sozialberufe
2. Ausbildungsjahr: 7 Wochenstunden Pflegetheorie und
3. Ausbildungsjahr: 5 Wochenstunden Pflegetheorie
Die übrigen Inhalte obliegen der praktischen Pflegeausbildung. Die Ausbildung schließt mit einer Fachbereichsarbeit und der Diplomprüfung ab.
Das 6-semestrige Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege an den Fachhochschulen ist fundierter. Es umfasst die Fächer:
- Geschichte und Philosophie der Pflege
- Gesundheitssystem und Recht
- Krankheitslehre
- Mikrobiologie und Hygiene
- Pflegemodelle und -theorien
- Pflegerisches Basiswissen
- Psychologie
- Gerontologie/Gerontopsychiatrie
- Gesundheitsprävention
- Klient/innen- und Angehörigenberatung
- Palliativpflege
- Pflegediagnostik
- Pflegeethik
- Gesundheitsökonomie
- Organisationsentwicklung und
- Fallarbeit
Zusätzlich sind fortlaufend Praktika integriert. Das FH-Studium schließt mit der Qualifikation Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in (BSc.) ab. Es befähigt zur Arbeit in Seniorenheimen und in der häuslichen Krankenpflege, aber auch zur Tätigkeit in klinischen Einrichtungen, im Rettungswesen und in Gesundheitszentren.
Für Pflegeassistent/innen bzw. Pflegefachassistent/innen verkürzt sich das FH-Bachelorstudium auf bis zu 3 Semester.
Für wen eignet sich die Umschulung zum Altenpfleger / zur Altenpflegerin?
Wer Diplomierte/r Altenpfleger/in werden möchte, ist zumeist bereits Pflegefachkraft bzw. Pflegeassistent/in. Auch wer ein Praktikum absolviert hat und über die Matura bzw. Berufsmatura verfügt, kann sich für die 3-jährige Pflegeausbildung bzw. das Bachelorstudium bewerben.
Persönliche Voraussetzungen sind:
- Freude an der Arbeit mit Menschen
- Empathie, Geduld und Beobachtungsgabe
- Kommunikationsgeschick
- Verantwortungsbewusstsein
- rasche Auffassungsgabe
- praktische Fertigkeiten
- körperliche Ausdauer und Belastbarkeit und
- psychische Stabilität
Ausbildungstaschengeld und Ausbildungsförderung
Angesichts des aktuellen Pflegenotstands übernehmen die meisten Bundesländer die Kosten der schulischen Pflegefachausbildung. Einige Anbieter zahlen zudem ein Ausbildungstaschengeld.
Über weitere Fördermöglichkeiten der Ausbildung und des Studiums informiert Sie die Förderdatenbank der Wirtschaftskammern Österreichs (WKO)
Tipps zur Umschulung und zum Berufseinstieg
Die aktuelle Covid-Situation fordert die Pflegekräfte besonders. Die umfangreichen Hygienemaßnahmen und rigorosen Zutrittsbeschränkungen zu den Pflege- und Gesundheitseinrichtungen belasten Betreuer ebenso wie Betreute. Hinzu kommt die verschärfte Personalsituation: Viele Betreuer/innen in der 24-Stunden-Pflege kamen aus Osteuropa und können nicht mehr einreisen. Dies erhöht den ambulanten, aber auch den stationären Pflegebedarf.
Eine fundierte Ausbildung erleichtert in dieser Situation den Berufseinstieg und ebnet den Weg in administrative Tätigkeitsbereiche, falls der Pflegealltag einmal zu belastend sein sollte.
Anbieter der Altenpflege-Umschulung
Sämtliche Ausbildungsinstitute finden Sie beim AMS–Ausbildungskompass unter dem Stichwort Altenpflege.
An den österreichischen Fachhochschulen werden über 50 Pflege-Bachelorstudiengänge angeboten, teilweise mit Vertiefungen wie Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege bzw. Gesundheits- und Pflegemanagement.
Altenpflege studieren im Fernstudium
Gesundheits- und Krankenpflege ist auch online studierbar: für Pflegefachkräfte, die ihr Diplom erwerben wollen, und für Auszubildende der Pflegeschulen. Außerdem wird ein Duales Bachelorstudium der Therapie- und Pflegewissenschaften angeboten und die Masterstudiengänge Gesundheitsmanagement/Pflegemanagement.
Anbieter sind hier BTB, Fernakademie Klett, ILS und SGD.
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