Umschulung zum/zur Zahntechniker/in

Die Zahntechnik ist ein anspruchsvolles Berufsfeld. Wer in Österreich eine Umschulung zum/zur Zahntechniker/in plant, bekommt es vorwiegend mit Zahnersatzteilen zu tun. Deren Herstellung und Reparatur gehört in diesem Beruf zum Alltag. Wie gestaltet sich außerdem die Berufspraxis? Was ist für eine Weiterbildung in Österreich zu beachten und wer ist für die Qualifizierung geeignet? Das und mehr erläutert dieser Artikel.

 

Berufsbild: Was macht ein/eine Zahntechniker/in?

Zahntechniker/innen in Österreich beschäftigen sich im beruflichen Alltag mit verschiedenen technischen Ersatzteilen für Zähne. Dabei handelt es sich oft um Brücken, Kronen und Prothesen. Auch Regulierungen (bspw. Zahnspangen) gehören zum Aufgabengebiet.

Damit die unterschiedlichen Ersatzteile optimal passen, ist ein hohes technisches Verständnis im Umgang mit den jeweiligen Werkzeugen gefordert. Nicht nur der Umgang mit Pinseln, Pinzetten und Skalpellen spielt hierbei eine Rolle. Spezielle Software für den Computer ist ebenso wesentlich (CAD, CAM, 3D-Druck). Patientenberatung und der Umgang mit sensiblen, personenbezogenen Daten stellen weitere Teile der Berufspraxis dar.

 

Perspektive: Wie sind die Aussichten für Zahntechniker/innen?

Die beruflichen Aussichten zum/zur Zahntechniker/in in Österreich sind stabil. In diesem Beruf kommen Arbeitsplätze in Zahnarztpraxen und Kliniken infrage. Aber auch spezialisierte Zahnlabore bieten entsprechende Tätigkeitsbereiche an. Dadurch ergeben sich vielfältige Arbeitsorte. Zugleich bietet der Bereich der Dentalhygiene vielfältige Chancen für die Zukunft, sodass sich die Arbeitsmarktlage als solide äußert.

 

Dauer und Inhalte: Wie ist die Umschulung strukturiert?

Die Lehrzeit beträgt für den Beruf Zahntechniker/in grundsätzlich 4 Jahre in Österreich. Die übliche Vorgehensweise ist eine duale Ausbildung, die zwischen Berufsschulen und einem Ausbildungsbetrieb organisiert ist. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass eine Berufsschule für gewöhnlich an einen Lehrbetrieb gekoppelt ist. Das bedeutet, ohne Ausbildungsbetrieb kann auch kein Berufsschulunterricht erfolgen. Dieser ist außerdem örtlich nicht frei wählbar – die Lernenden werden einer entsprechenden Schule für den theoretischen Anteil zugewiesen.

Die Weiterbildung auf dem zweiten Bildungsweg ist für die spätere Qualifizierung ein wenig flexibler organisiert. Hier beträgt die gesamte Lehrdauer zwar ebenso 4 Jahre. Allerdings wird hier differenziert zwischen jenen, die eine Ausbildung schon einmal begonnen, aber abgebrochen haben, und jenen, die anderen Tätigkeiten nachgegangen sind. In diesen Fällen ist es besonders wichtig, dass die nötigen Kenntnisse und Kompetenzen vorhanden sind, um in dem Beruf arbeiten zu können und die Lehrabschlussprüfung bestehen können.

 

Inhalte der Ausbildungsordnung – was Zahntechniker/innen in der Umschulung lernen

Zahntechnik ist ein komplexes Handlungsfeld. Es erfordert ein tiefgreifendes Verständnis diverser Techniken und Hintergründe. Während die klassische Ausbildungsordnung (nachlesbar in der Lehrberufsliste für Österreich) am Anfang die Grundkenntnisse in sämtlichen benötigten Bereichen der Dentaltechnik behandelt, folgen im späteren Verlauf bspw. die folgenden Themen dran:

  • 2. Lehrjahr: Kenntnisse über Datenschutz, Werkzeuge und Apparate, digitale Fertigungstechniken, therapeutische Behelfe
  • 3. Lehrjahr: Fertigung von therapeutischen Behelfsmitteln, Auswerten von Zeichnungen, einfache Modelle digitalisieren, Kenntnis über Kronen, Brücken und anderen festsitzenden Zahnersatzprodukten
  • 4. Lehrjahr: Herstellen von Zahnersatzprodukten (Brücken, Kronen, Prothesen …), komplexe Modelle digitalisieren, Arbeitsunterlagen beurteilen, patientengerechte Kommunikation, Kenntnisse zur Datenübertragung und über Netzwerke

 

Darüber hinaus gehören einige Themen während der gesamten Qualifizierungsdauer auf den Lehrplan. Das beinhaltet bpsw. die nachstehenden Bereiche:

  • Vorschriften, Gesetze und Normen
  • Erstversorgung nach spezifischen Arbeitsunfällen
  • Ausbildung, Weiterbildung sowie Ziele und Inhalte
  • betriebliche EDV
  • Ergonomie am Arbeitsplatz
  • Teamarbeit
  • Lösungsstrategien entwickeln
  • Arbeitsgrundsätze
  • Kundenorientierung

 

Wer den Beruf mithilfe einer Umschulung erlernt, muss ggf. entsprechende Kurse und Veranstaltungsbesuche nachweisen, die zeigen, dass die erforderlichen Fähigkeiten erlernt worden sind. Für die theoretische Lehrabschlussprüfung stehen in Österreich vor allem die Kernthemen Prothetik, Anatomie und Technologie auf dem Programm. Zudem erfolgt im Rahmen der Prüfung ein Fachgespräch, das die erworbenen Kenntnisse überprüft.

 

Zielgruppe: Für wen kommt die Umschulung zum/zur Zahntechniker/in infrage?

Die Arbeit als Zahntechniker/in eignet sich im Grundsatz für Berufsgruppen, die bereits mit Hygiene und Medizin in Kontakt gekommen sind. Das können Arztberufe sein, aber auch Assistenzberufe. Der Beruf eignet sich bspw. für medizinische Fachangestellte.

Es erfordert sowohl kommunikative als auch handwerkliche Fähigkeiten, um eine Qualifizierung zum/zur Zahntechniker/in zu überstehen. Ein hohes Maß an Konzentrationsfähigkeit und Geduld sind ebenfalls neben mathematisch-technischen Kompetenzen unerlässlich. Durch die Nähe zu anderen Berufsgruppen der Medizinbranche eignet sich die Umschlung vor allem für solche Personenkreise. Dabei lassen sich die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse für die Lehrabschlussprüfung größtenteils problemlos nachweisen.

 

Kosten und Förderung: Wer bezahlt die Umschulung?

Eine Weiterbildung in einem neuen Berufsfeld kann mit erhöhten Kosten einhergehen. Um dies finanziell besser bewältigen zu können, kommen bspw. das Umschulungsgeld vom Arbeitsmarktservice (AMS) oder der sog. „Digi-Scheck für Lehrlinge, ausbildungsbezogene Kurse für Lehrlinge“ infrage.

Beide ermöglichen in Österreich eine materielle Förderung der Umschulung zum/zur Zahntechniker/in. Dabei ist der Digi-Scheck vor allem geeignet, um die Kursteilnahme für berufsspezifische Lehrgänge zu fördern. In diesen Fällen kann pro Kurs eine Summe von max. 500 Euro gefördert werden. Dies kann bis zu dreimal jährlich erfolgen.

 

Tipps: So klappt die Bewerbung!

Damit die Weiterbildung zum/zur Zahntechniker/in klappt, sind die Grundlagen und Voraussetzungen für die Bewerbung relevant. Für Lernende, die eine Ausbildung unterbrochen hatten oder gar keine Lehre nachweisen können, existiert die Option, trotzdem die Prüfung abzulegen (LAP im 2. Bildungsweg).

Keine Lehre? Das braucht´s dann
Wer dabei keine Lehre vorweisen kann, muss nachweisen, dass genügend praktische Erfahrungen, einschlägige Anlerntätigkeiten oder passende Kursnachweise vorliegen. Die vorliegenden Kompetenzen müssen mindestens die Hälfe von der Ausbildungsdauer betragen (d. h. bei 4-jähriger Lehrzeit, müssen mindestens 2 Jahre mit einschlägigen Erfahrungen abgedeckt werden).

 

Anbieter: Wo ist die Weiterbildung zum/zur Zahntechniker/in möglich?

Während grundsätzlich in Österreich Kliniken, Krankenhäuser und Zahnarztpraxen bzw. Zahnlabore als potentielle Anbieter der Qualifizierung zum/zur Zahntechniker geeignet sind, ist insbesondere der Standort Wien relevant.

Die Universitätszahnklinik in Wien ermöglicht eine duale Ausbildung. Hierbei erfolgt die Lehre innerhalb von 3 Jahren (mit Matura) bzw. 4 Jahren. Wer genügend Vorkenntnisse und Berufserfahrungen hat und sich gleichzeitig die Lehrabschlussprüfung zutraut, kann die Prüfung ggf. ohne die volle Lehrzeit ablegen.

Die theoretischen Anteile werden in Berufsschulen gelehrt. In Österreich erfolgt dieser Teil der Schulung in der Hauptstadt Wien oder für die Lernenden anderer Bundesländer in der Landesberufsschule Baden.

 

Alternative Fernstudium: Gibt es verwandte Bereiche der Umschulung?

Wer kein/e Zahntechniker/in werden möchte, kann z. B. Ergotherapeut/in oder Physiotherapeut/in im Fernstudium werden. Zugleich kommt die Pflegeassistenz oder Logopädie infrage. Um höher hinaus zu kommen, können selbstverständlich auch die Arztberufe (Zahnarzt/-ärztin, Arzt/Ärztin, etc.) in Augenschein genommen werden. Diese sind jedoch kaum bis gar nicht als Fernstudium erlernbar. Näher gelegen zur Zahntechnik ist der Beruf der zahntechnischen Fachassistenz. Es handelt sich vorrangig ebenso um einen klassischen Lehrberuf. Ein Fernstudium ist hier also weniger wahrscheinlich.

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